Schnelles Internet immer und überall in Deutschland: Damit werben die Mobilfunkanbieter. So verspricht T-Mobile, dass der Mobilfunkstandard 4G/LTE für 93 Prozent der Menschen verfügbar sei. Vor allem in ländlichen Regionen herrscht jedoch nach wie vor häufig Funkstille.
Wilhelm Heine ist gefrustet über das mobile Internet auf seinem Smartphone. Je nachdem, wo der Landwirt auf seinem Hof bei Bad Waldsee im baden-württembergischen Landkreis Ravensburg steht, ist der Empfang von LTE (Long Term Evolution) mal besser oder schlechter. »Wirklich gut ist es aber nie«, klagt der Landwirt. Gerade wartet der 53-Jährige auf zwei E-Mails, er hatte Pflanzenschutzmittel bestellt. Auch seine Familie bemängelt die langsame Internetgeschwindigkeit auf den Handys. Heine vermutet, der Netzausbau von T-Mobile sei in der Region schlecht.
Glaubt man der interaktiven Netzabdeckungskarte des Bonner Konzerns, sollte LTE und auch UMTS, der frühere Standard, eigentlich verfügbar sein. Rund um Bad Waldsee gibt es aber gleich mehrere Versorgungslücken. Auf Nachfrage erklärt T-Mobile, 93 Prozent der deutschen Bevölkerung erreichen zu können. Vodafone schaffe es laut eigener Aussage auf 90 Prozent, O2 rund 80 Prozent.
Heine ist nicht der einzige, der Probleme mit dem Netz hat: »Bin so viel i(n) D(eutschland) unterwegs wie selten – und wundere mich, wie schlecht Mobilfunknetz flächendeckend ist«, empört sich Finanzstaatssekretär Jens Spahn (CDU) auf Twitter und verweist auf T-Mobile und Vodafone.
Ein Blick auf die Netzabdeckungskarte von T-Moblie zeigt, dass es im nördlichen und südlichen Umland von Berlin, zwischen Celle und Uelzen, im Schwarzwald und dem südlichen Breisgau, sowie rund um Wuppertal Versorgungslücken bei LTE gibt. Bei Vodafone und O2 tun sich bei genauer Betrachtung der jeweiligen Netzkarten noch größere weiße Flecken auf.