Verhalten ist die deutsche Elektroindustrie zu Beginn des Jahres in das neue Geschäftsjahr gestartet, wie die aktuellen Zahlen des ZVEI für Januar zeigen.
Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die sich schon zum Jahresende 2018 abzeichnete - die deutschen Elektroexporte stagnierten.
Vorläufiges Fazit: Die weltweite Nachfrage nach deutschen Produkten ist derzeit schwach, weil die internationale Konjunktur weiter an Dynamik verliert. Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser bringt es auf den Punkt: Die Industrie wird 2019 als Konjunkturmotor weitgehend ausfallen«!
Klar ist aber auch, dass die binnenwirtschaftlichen Antriebskräfte weiterhin intakt sind. Darauf verweist auch Dr. Andreas Gontermann, Chefvolkswirt des ZVEI. Während aus dem Inland im Januar 5,6 Prozent mehr Aufträge eingingen, sanken die Bestellungen aus dem Ausland um 5,2 Prozent.
Alles kein Weltuntergang: Nach Ifo-Einschätzung handelt es sich um eine zeitlich begrenzte Konjunkturflaute. Für 2020 wurde die Wachstumsprognose bereits von 1,6 auf 1,8 Prozent erhöht. Ursache dafür sind milliardenschwere Konjunkturimpulse aus China - Deutschlands inzwischen wichtigster Handelspartner.
Auch wenn nach dem Chaos in London noch immer niemand weiß wie, und wenn ja wann Großbritannien aus der EU ausscheidet, ist inzwischen zumindest geklärt, dass die Versteigerung der 5G-Lizenzen für Deutschland wie geplant am Dienstag, dem 19. März begonnen hat. Zumindest bei dieser Zukunftsentscheidung für Deutschland, wird es also keinen unkalkulierbaren Aufschub geben.
Bleibt abzuwarten, was die Auktion dem Staat bringen wird, und in welchem Umfang und mit welcher Geschwindigkeit die zukünftigen 5G-Betreiber dann in den Roll-out und die notwendige Infrastruktur investieren werden. Bleibt zu hoffen, dass sich der Streit um die „Campus 5G-Netze“ der deutschen Industrie nicht noch zum Bremsklotz entwickelt. Läuft dagegen alles nach Plan, dürfte die aktuelle Phase wirklich nur ein kurzes Luftholen der deutschen Elektroindustrie vor der nächsten Boom-Herausforderung darstellen.