Normung

ETSI bildet Gruppen für die Software-Entwicklung

2. Februar 2023, 14:34 Uhr | Harry Schubert
Software Development Groups (SDG) sollen beim ETSI den Normungsprozess beschleunigen.
© ETSI

Mit Software Development Groups (SDG) will sich das ETSI, das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen, der sich verändernden Technik- und Normenentwicklung anpassen. Sie sollen normenbegleitende Software entwickeln, um den Normungsprozess zu beschleunigen.

Aufbauend auf dem Erfolg des Hostings von Open-Source-Projekten beim ETSI, werden künftig Gruppen für die Software-Entwicklung (Software Development Group – SDG) gebildet. Sie sollen parallel zu den Normungsausschüssen tätig sein und die Art und Weise der Entwicklung von Normen verändern. Die SDGs sind auf die kollaborative Softwareentwicklung zugeschnitten und nutzen Werkzeuge und Prozesse, die den Entwicklern bereits vertraut sind. Dafür stehen verschiedene Software-Urheberrechtslizenzen zur Verfügung, darunter auch Open-Source-Lizenzen. Mit ihrer Arbeit sollen die Software Development Groups die Entwicklung von normenbegleitender Software wird den Normungsprozess beschleunigen, insbesondere die Feedback-Schleifen, und die Qualität der Normen verbessern.

„Mit der Entscheidung für Softwareentwicklungsgruppen nutzt ETSI seine Erfahrung bei der Verknüpfung von Software und Normen, um sich auf den künftigen Normungsbedarf im Zeitalter von 6G und allgegenwärtiger KI vorzubereiten“, so Luis Jorge Romero, ETSI-Generaldirektor.

Seit seiner Gründung hat das ETSI Software als Teil seines Normungsprozesses einbezogen. Mit der kontinuierlichen Entwicklung der Kommunikationssysteme von hardwarebasierten zu softwaredefinierten Systemen steigt der Bedarf an gemeinsam entwickelter Software, die die traditionellen Standards ergänzt. Obwohl es verschiedene Open-Source-Software-Grundlagen gibt, bieten die ETSI-Software-Entwicklungsgruppen der Industrie einen einfachen Weg, Software und Standards miteinander zu verbinden. Darüber hinaus bietet ETSI einen neutralen Ort und ein Governance-Modell, das sich aus der offenen, transparenten Entwicklung von Standards ableitet.


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