Welche Entwicklung sehen Sie in diesem Jahr für den MEMS-Markt?
Es gibt derzeit ein starkes Wachstum bei der Konsumelektronik. Zum Beispiel die Wii-Spielekonsole oder das iPhone. Es gibt auch ein paar neue Entwicklungen, die durch den Abschwung ein bisschen abgeschwächt werden. Das gehört aber kaum zu unserem Geschäft. Eine steigende Nachfrage sehen wir nach wie vor bei der Medizinelektronik. Trotzdem wird der Markt weit weniger wachsen wie in den letzten vier Jahren, er wird eher zurückgehen.
Tronics sitzt in Crolles, einem großen Standort für Mikroelektronik in Europa. Wie ist die Stimmung dort im Moment?
Die Firmen aus der Mikroelektronik geben gerade die ersten Entlassungen bekannt. Die Fabs nehmen ihre Fertigung zurück oder schließen sogar während mehrerer Wochen. Verträge werden nicht verlängert. Es gibt aber auch Unternehmen, die sehr erfolgreich sind und nach wie vor wachsen.
Infos zu Tronics
Tronics Microsystems hat sich auf das Design und die Fertigung von kundenspezifischen MEMS-Bausteinen spezialisiert. Das 50-Mann-Unternehmen entwickelt und fertigt spezielle MEMS in kleinen und mittleren Volumen. Die Kunden kommen hauptsächlich aus der Ölindustrie, der Luftfahrt, der Militärtechnik und zunehmend auch aus der Medizintechnik. Dieses Segment hat Tronics im vergangenen Jahr mit der Übernahme des amerikanischen Medizingeräte-Herstellers MedTech Development gestärkt.
Im September hat Tronics eine Niederlassung in den USA unter dem Namen »Tronics MEMS« gegründet. Das Unternehmen mit bisher zehn Mitarbeitern hat Zugang zu einer eigenen Fab, die eine höhere Kapazität als die französische Fab in Crolles hat. Mit diesem Standort will Tronics in den USA Fuß fassen.