Die Halbleitersparte des japanischen Konzerns hat im Geschäftsjahr 2008 wesentlich zu dessen Verlust beigetragen. Im kommenden Jahr rechnet Toshiba mit einem weiteren Verlust seines Halbleitergeschäfts.
Toshibas Halbleitersparte, zu der die Bereiche »System LSI«, »Memory« und »Discrete« gehören, hat im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz von 1,2 Billionen Yen (rund 8,9 Milliaden Euro) eingefahren. Das ist ein Rückgang von rund 26,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der Betriebsverlust der Sparte lag bei 279,9 Mrd. Yen (knapp 2,1 Mrd. Euro). Im vergangenen Jahr stand unter dem Strich noch ein Betriebsgewinn von 89 Mrd. Yen (667 Mio. Euro).
Insgesamt war der Betriebsverlust aus der Halbleitersparte damit höher als der Verlust des gesamten Toshiba-Konzerns, der bei 250 Mrd. Yen (1,88 Mrd. Euro) lag. Das Ergebnis innerhalb des Konzerns, der einen Umsatz von 6,66 Billionen Yen (50 Mrd. Euro) erzielte, wurde durch den Bereich »Social Infracstructure« gerettet. Dazu gehören zum Beispiel Atomkraftwerke und Energie-Übertragungstechnik.
Als Gründe für den hohen Verlust nannte Toshiba die Wirtschaftskrise, den höher als erwarteten Preisverfall bei den Halbleitern und die Aufwertung des Yen gegenüber dem Dollar.
Für das kommende Geschäftsjahr geht Toshiba zwar davon aus, das der Umsatz der Halbleitersparte wieder leicht um 2,6 Prozent steigt, allerdings wird mit einem weiteren Verlust von rund 50 Mrd. Yen (375 Mio. Euro) gerechnet.
Als Reaktion sollen die Ausgaben um rund 60 Prozent auf 90 Mrd. Yen (676 Mio. Euro) zurückgefahren werden.
Als strategisch wichtiges Feld sieht Toshiba nach wie vor die NAND-Flash-Fertigung. Demnach erwartet das Unternehmen eine Markterholung im zweiten Halbjahr des Jahres. Große Hoffnungen setzt Toshiba auch auf die SSDs, die derzeit in 43 nm gefertigt werden. Außerdem wird in kleinere Strukturgrößen investiert. Einen Ausbau der Fertigungskapazität soll es vorerst nicht mehr geben.
Im Bereich »Discrete« will Toshiba das Marketing verstärken sowie die »Assembly«-Kapazitäten außerhalb von Japan verlegen. Im Bereich »System LSI« will sich Toshiba auf Analog-ICs, Bildsensoren, HF-ICs und ICs für digitale Fernseher fokussieren.
Außerdem will Toshiba Arbeitskräfte innerhalb des Konzerns umverteilen, Arbeitsstunden reduzieren und Zeitarbeiter abbauen.
Hoffnung liegt auf neuen Technologien
Wie schon bei den letzten Quartalszahlen vor drei Monaten erwähnt, will Toshiba auch neue Bereiche aufbauen wie etwa Schnell-Lade-Akkus (SciB), die zum Beispiel bei Volkswagen zum Einsatz kommen sollen. Ein weiteres Feld sind Methanol-Brennstoffzellen für Computer und Handys, die noch im ersten Halbjahr dieses Jahres auf den Markt kommen sollen. Weitere Felder sind Photovoltaik, LED-Beleuchtungen und Anlagen zur CO2-Trennung bei Kraftwerken.