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17. Oktober 2006, 8:40 Uhr | Carmen Skupin, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Was ist heute mit einem Retina-Implantat erreichbar?

Die Mediplan GmbH will über 15 Millionen Euro in die Retina Implant GmbH investieren. Im Zuge einer Kapitalerhöhung hat sich die Mediplan GmbH in einem ersten Schritt mit 7,5 Millionen Euro bzw. rund 25 Prozent an der Retina Implant GmbH beteiligt. Gleichzeitig hat Mediplan verbindlich zugesagt, nach Erteilung der CE-Zulassung (Voraussetzung für die Erlaubnis zum Vertrieb von Medizinprodukten in Europa) weitere 7,5 Millionen Euro in die Retina Implant GmbH zu investieren. Die neu eingeworbenen Mittel ermöglichen der Retina Implant die Finanzierung klinischer Studien und decken die Kosten für die Zulassung am Markt bis zum Erreichen der Gewinnschwelle ab.

Professor Dr. Eberhart Zrenner, Leiter der Tübinger Universitäts-Augenklinik, hatte gemeinsam mit Partnern, die im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes die Grundlagen von Netzhaut-Implantaten untersucht hatten, die Retina Implant GmbH im Jahr 2003 gegründet. Er begrüßt die jüngste Entwicklung entschieden: „Wir sind ausgesprochen glücklich über dieses Engagement. Wir betrachten es als Bestätigung unseres Weges und als Anerkennung für alle, die sich in den vergangenen zehn Jahren für dieses Projekt engagiert haben.“ Nach den ersten beiden erfolgreichen Operationen Ende 2005 in Tübingen werden noch in diesem Jahr sechs weitere blinde Patienten mit einem Sehchip versorgt. Bei der Finanzierung der Retina Implant GmbH handelt es sich in diesem Jahr bereits um die dritte Millionen-Investition in der BioRegion STERN [4], die damit ihre Position im internationalen Wettbewerb nicht nur wissenschaftlich, sondern auch wirtschaftlich festigt.

[1]Knapp, K.H.: Sehen dank Silizium. Elektronik 2003, H. 3, S. 34ff.
[2]Gekeler, F.; Zrenner, E.: Stand des subretinalen Implantatprojekts. Der Ophthalmologe 2005, H. 10, S. 941 ff.
[3]Zrenner, E. et al.: Subretinal Chronic Multi-electrode Array Implanted In Blind Patients. Oasis, The Online Abstract Submission and Investigation System, Control-No. -A-1964-ARVO, Coe-Truman Technologies, Inc.
[4]Homepage der BioRegion STERN: www.bioregio-stern.de

Dipl.-Ing. Klaus H. Knapp studierte an der TU München und war zwischen 1958 und 1979 in verschiedenen Aufgabenfeldern bei der Siemens AG tätig. Von 1979 bis 1985 war er Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift Funkschau, später als Pressesprecher erneut bei Siemens. Als freier Journalist schreibt er für in- und ausländische Zeitschriften und ist in zahlreichen Institutionen tätig.
k.knapp@ieee.org

Jede der Photodioden regt mit definiertem Strom die darüber liegende Netzhautschicht an. „Definiert“ heißt dabei: Die örtliche Helligkeit der jeweiligen Photodiode wird mit der mittleren Helligkeit des gesamten MPDA verglichen, um so zu einem möglichst guten Pixelkontrast zu kommen. Die Verbindung zur externen Stromversorgung stellt ein unter der Haut vom Auge zum Ohr verlegter Leiterbahnstreifen her: Die Versorgungsenergie wird hinter dem Ohr durch eine Induktionsspule zugeführt. Die operativen Voraussetzungen werden hier nicht erläutert, sie würden den Rahmen des Artikels sprengen.

Um den Übergang der Entwicklungsarbeiten in die Anwendung zu forcieren, wurde im Juli 2003 die Retina Implant AG in Reutlingen ins Leben gerufen, eine Ausgründung der wichtigsten beteiligten Institute. Bei dem Vorsitzenden des Vorstands, Dr. Walter-G. Wrobel (Bild 5), hat sich die Elektronik über den Stand und die Erwartungen auf diesem Gebiet erkundigt.

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Bild 5. Dr. Walter G. Wrobel, Vorstandsvorsitzender der Retina Implant AG, demonstriert die Funktionsweise der Netzhaut und den Aufbau des Retina-Implantats. (Bild: K.H. Knapp)

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