Wie es um die Risikokapitalgeber, die junge Firmen unterstützen, derzeit bestellt ist, meldete die New York Times. So sei das Volumen des investierten Kapitals im dritten Quartal um 7 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar zurückgegangen. Auch die Zahl der unterstützten Start-ups ging um 20 Prozent auf 259 zurück. Allerdings gingen die Investitionen in Technologie-Start-ups um 14 Prozent nach oben, wohingegen die Unterstützung in Internet-Start-ups um 36 Prozent zurückging. Die in dem Bericht zitierten Analysten rechnen für die kommenden Quartale mit einem weiteren Rückgang der Investitionen.
Dass das Geld schon eine Weile nicht mehr so locker sitzt, zeigt auch, dass es in diesem Jahr erst zwei Technologie-Unternehmen an die Börse geschafft haben. 2007 waren es noch 48.
Größere Firmen sind weniger abhängig von diesem Geld. Danny Biran ist »Vice President Product & Corporate Marketing« bei Altera. Er sieht sein Unternehmen noch nicht unmittelbar von der Finanzkrise betroffen. Altera sei nur mit 7 Prozent am derzeit einbrechenden Markt für Konsumelektronik beteiligt und habe weltweit Kunden, was die Abhängigkeit von einem Markt verringert. Ein wichtiger Absatzmarkt für das Unternehmen sei die Infrastruktur für Telekommunikation. Die Situation für Altera könnte sich dann verschlechtern, wenn größere Infrastrukturprojekte abgesagt würden. AT&T und Verizon, die beiden größten Netzbetreiber der USA, meldeten vorerst jedoch noch hohe Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Verizon ist auch für die nächsten Quartale optimistisch, wird jedoch weniger stark wachsen als bisher.
Das Silicon Valley ist derzeit viel weniger als der Finanzsektor oder mittlerweile auch die Auto-Industrie von der Krise betroffen. Doch die Meldungen ändern sich täglich. In den USA bauen Unternehmen in allen Bereichen tausende Arbeitsplätze ab. Ob HP, General Motors, Chrysler, Danaher, Pepsi Cola, Yahoo, Nvidia oder Rockwell Automation. Die Arbeitslosigkeit steigt in so gut wie allen Bundesstaaten.
Die Frage ist jetzt, wie tief die Chiphersteller mit in die Tiefe gerissen werden, wie gut sie für die kommenden Monate gerüstet sind und ob sich in einzelnen Geschäftsbereichen oder den asiatischen Ländern weiterhin Gewinne erzielen lassen.
Im November wird erst einmal ein neuer Präsident gewählt, der eventuell neue Impulse aus der Krise geben könnte. So richtig glaubt daran aber keiner.