Organische Elektronik wird in Zukunft alle Wirtschaftsbereiche durchdringen

18. August 2009, 9:15 Uhr | Engelbert Hopf, Markt&Technik
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Organische Elektronik wird in Zukunft alle Wirtschaftsbereiche durchdringen

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Um die radikale Veränderung des Beleuchtungsmarktes durch die OLED-Technologie voranzutreiben, haben Firmen wie Philips, Osram Opto Semiconductors, Siemens, Novaled und das Fraunhofer Institut Photonische Mikrosysteme (IPMS) im September 2008 das Projekt OLED100.eu gestartet. Ihre Ziele: eine Verdoppelung des Wirkungsgrades auf 100 Lumen pro Watt und eine Verzehnfachung der Lebensdauer auf mehr als 100.000 Stunden. Außerdem soll ein Herstellungsverfahren entwickelt werden, das die Produktion von 1 m2 Leuchtfläche zu Kosten von 100 Euro erlaubt.

Erfolgreich abgeschlossen hat Novaled Anfang 2009 seine dritte Finanzierungsrunde in Höhe von 8,5 Mio. Euro. »In der gegenwärtigen Finanzmarktsituation war das sehr erfreulich«, versichert Business Development Manager Noel Clark, »unsere Investoren haben damit ihr Vertrauen in das Novaled-Team und -Management dokumentiert.«

Clark versichert auch, dass die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bislang kaum Einfluss auf die weitere Entwicklung der noch jungen Branche der organischen Elektronik haben: »Forschungs- und Entwicklungsprojekte wie etwa OLED-100.eu werden unvermindert fortgeführt, und insbesondere im Beleuchtungsbereich werden schon 2010 in Europa die ersten Produkte auf den Markt kommen.« In den nächsten Jahren, so seine Einschätzung, wird sich die Anbieterlandschaft im Bereich organischer Elektronik sicherlich durch Neueinsteiger auf Produktebene vergrößern, »aber auch etablierte Konzerne werden sich einen Teil vom Geschäft sichern wollen«.

Frank Dietrich, Leiter der FLATcomp-Systeme bei Würth Elektronik, berichtet im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Weltwirtschaftskrise, dass neue Entwicklungsprojekte bis zu einem halben Jahr auf Eis gelegt wurden und zu Beginn des Jahres gestartete Serien nur etwa ein Drittel des vorhergesagten Umsatzes erzielt haben. Der Umsatzrückgang bei organischen Passivkomponenten von 30 Prozent wurde nach Dietrichs Aussage durch überdimensional viele Neuanläufe kompensiert.

Insgesamt bezeichnet Dietrich die Entwicklung für den Bereich organische Passivkomponenten jedoch als positiv, »sie verläuft nur etwas langsamer, als ursprünglich prognostiziert«. Gefördert wird der Einsatz organischer Passivkomponenten vor allem durch sein hohes Einsparpotenzial. »Aus diesem Grund«, gibt sich Dietrich optimistisch, »ist die Krise sogar ein Antriebsfaktor für unsere Technologie.« Bis 2015 will Würth Elektronik dann auch aktive Polymerelektronik in Serie liefern.


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