Hohe Priorität hat auch ein geringer Stromverbrauch, besonders weil viele NAND-Speicherlösungen in batteriebetriebenen tragbaren Applikationen eingesetzt werden. Um die Energieeffizienz zu maximieren, sind gemanagte und diskrete NAND-Flash-Lösungen meist mit einer »Power Management Unit« (PMU) ausgestattet, die das Speicher-Subsystem abfragt und inaktive Funktionen abschaltet. Wird eine Funktion wieder benötigt, reaktiviert der Controller sie augenblicklich, sodass umgehend auf die entsprechenden Daten zugegriffen werden kann. Angesichts der teils erheblichen Zeiten, die zwischen Schreib- und Lesezugriffen auf Flash-Speicher verstreichen können, kann diese Funktion einen signifikanten Beitrag dazu leisten, den Stromverbrauch zu senken und damit die Batterielebensdauer zu verlängern.
Weitere Entscheidungskriterien
Da die Performance-Parameter und Ausstattungsmerkmale bei diskreten und gemanagten NAND-Subsystemen sehr ähnlich sind, ist die Frage, welches der beiden Systeme für eine bestimmte Anwendung das richtige ist, nicht so leicht zu beantworten. Vereinfachen lässt sich die Entscheidung, wenn man ein paar zentrale Überlegungen anstellt. Die erste betrifft den Kapazitätsbedarf der Applikation. »NANDrive«-Lösungen von SST unterstützen derzeit Kapazitäten bis zu 8 GByte und dürften künftig noch mehr Speicherplatz bieten. Sollte eine Applikation allerdings deutlich mehr Speicherplatz erfordern, könnte eine diskrete Lösung die richtige Alternative sein.
In einigen Anwendungen kann die Bevorratung beziehungsweise das Risiko beim Bezug von NAND-Flash-Bausteinen als weiteres Kriterium hinzukommen. Diskrete Lösungen geben dem Anwender die Möglichkeit, NAND-ICs von verschiedenen Zulieferern zu beziehen, was bei Lieferengpässen von Vorteil sein kann. Gemanagte NAND-Lösungen dagegen vereinfachen die Bevorratung, da der Anwender seinen gesamten Bedarf an nichtrotierenden Speichern mit einem einzigen Produkt abdecken kann.
Auch die Frage nach dem Platzbedarf im System ist zu bedenken. Die Hersteller gemanagter NAND-Lösungen etwa können auf »Stacked Packaging«-Verfahren zurückgreifen und ihre Produkte deshalb in extrem kompakten Formaten anbieten. SST zum Beispiel kann seine »NANDdrive«-Produkte, die mit dem kompletten Funktionsumfang einer IDE-Festplatte aufwarten, in nur 12 mm x 18 mm x 1,4 mm messenden BGAGehäusen liefern. Solche Bausteine lassen sich in portablen Systemen mit beengten Platzverhältnissen einfach und kosteneffektiv auf dem Motherboard montieren. In aller Regel wird eine diskrete Lösung mehr Platz benötigen.
Schließlich muss der Anwender auch berücksichtigen, ob er oder sein Team über die erforderlichen Designkenntnisse verfügen. Gewiss bieten diskrete NAND-Lösungen extrem hohe Flexibilität bei der Realisierung maßgeschneiderter Speicherkonfigurationen, doch erfordert die Realisierung einer solchen diskreten Lösung sowohl Ressourcen als auch Zeit. Der Anwender muss genau wissen, wie ein diskreter NAND-Controller funktioniert und welche Schnittstellenanforderungen die NAND-Bausteine der verschiedenen Anbieter stellen. Teams mit begrenztem hauseigenem Know-how im Design von NAND-Subsystemen werden deshalb ebenso wie Teams, die kurze Entwicklungszeiten einhalten müssen, die Plug-and-Play-Eigenschaften einer gemanagten Lösung zu schätzen wissen. (rh)
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