Weltweit hat Lauterbach im Jahr 2007 rund 55 Millionen Euro Umsatz gemacht. Wie sieht es für den Abschluss 2008 und für das Geschäftsjahr 2009 aus?
Zum Ende 2008 werden wir diesen Wert wohl in etwa wieder erreicht haben. Die genaue Bilanzierung steht noch aus. Die Prognosen für 2009 sind schwierig, weil die Wirtschaftssituation in den einzelnen Ländern relativ unberechenbar geworden ist. Zum Beispiel haben wir bereits Mitte 2008 – also noch vor der Finanzkrise – einen Umsatzeinbruch in den USA erfahren, gegen Ende des Jahres hingegen ist der Umsatz dort wieder bergauf gegangen.
Sie streben ein hohes einstelliges Wachstum für die nächsten Jahre an. Was macht Sie so optimistisch?
Unser zukunftssicheres Produktkonzept. Die Komponenten bauen aufeinander auf. Wir bieten von allen Wettbewerbern das breiteste Debugger-Portfolio, schaffen Gesamtlösungen für die Branche und erarbeiten auch Sonderlösungen für einzelne Kunden. Das sorgt für Zukunftssicherheit auf Seiten des Kunden; wir verhelfen den Halbleiterherstellern dazu, ihre neuen Prozessoren schnell zur Marktreife zu bringen. Durch unsere weltweite Aufstellung bekommen die Kunden die Aufmerksamkeit, die sie brauchen.
Sie planen, in den nächsten fünf Jahren auf 150 Mitarbeiter zu wachsen. Wie finden Sie die geeigneten Ingenieure?
Als Hersteller von Entwicklungssystemen bieten wir Bewerbern die Chance, technologisch immer ganz vorne mit dabei zu sein. Unsere Systeme müssen fertig sein, lange bevor die Halbleiterhersteller ihre Lösungen zur Marktreife gebracht haben. Im Schnitt wird etwa ein Jahr vor der Vorstellung eines neuen Prozessors mit der Entwicklung der Tools begonnen. Zudem arbeiten wir branchenübergreifend, das macht die Arbeit bei uns noch mal so interessant. Wir veranstalten auch einen »Tag der offenen Tür« für Studenten, bei dem sie unser Unternehmen kennenlernen können. Nicht zuletzt sind aber auch der neue Standort mit seiner guten Infrastruktur und das moderne Gebäude mit hervorragenden Arbeitsbedingungen nicht unerheblich. Last but not least kommt uns derzeit sicherlich auch der Einstellungsstopp vieler großer Unternehmen zugute.
Welche Märkte bieten Ihrer Meinung nach die größten Chancen für Ihr Unternehmen?
Ich sehe – trotz allem – im Automobilbereich noch großes Potenzial. Die Entwicklung geht trotz der rückläufigen Umsätze verstärkt weiter. Das Elektroauto spielt hier sicher eine wichtige Rolle. Aber auch die Telekommunikation bietet noch Raum für Wachstum. Die automatische Qualitätssicherung für Software wird ein verstärkt aufkommender Aspekt sein, den es bereits heute zu adressieren gilt. Und generell wird es die Marktdurchdringung der Embedded-Systeme sein, die uns voranbringen wird.