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Klarer Fokus, klare Ziele: IRs Comeback als PowerMOSFET-Champ

23. Juli 2010, 12:47 Uhr | Engelbert Hopf
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Klarer Fokus, klare Ziele: IRs Comeback als PowerMOSFET-Champ

Wie hat sich im Zuge der Restrukturierung IRs Fokus im R&D-Bereich verändert?

Wir setzen heute konsequent auf eine Plattformstrategie sowohl im Bereich niedriger als auch mittlerer Spannungen. Zu unseren aktuellen Projekten zählt derzeit die Entwicklung einer neuen IGBT-Familie. Zu den Anwendungsgebieten, denen wir uns in Zukunft mit unserem Produktportfolio verstärkt widmen werden, zählen der Bereich LED-Beleuchtung, Automo-tive und High-Rel sowie die Antriebstechnik. Ich sehe in diesen Bereichen noch viele Möglichkeiten zur Differenzierung vom Wettbewerb. Unser Ziel wird es dabei sein, in jedem der Marktsegmente, in dem wir aktiv sind, die Nummer 1 oder 2 am Markt zu sein.

Sie erwarten, dass in drei bis fünf Jahren etwa 1 bis 2 Prozent des gesamten erreichbaren MOSFET-Marktes durch GaN-Lösungen abgedeckt werden können. Dieses Potential lockt auch andere Power-IC-Spezialisten. Ist IR schnell genug, um seinen Entwicklungsvorsprung in Markterfolg umsetzen zu können?

Samples können viele herstellen, die wirkliche Herausforderung besteht darin, das Produkt massenproduktionstauglich zu machen. Im Gegensatz zum Wettbewerb sind wir inzwischen mit ersten Serienprodukten am Markt vertreten und werden unser GaN-Portfolio Schritt für Schritt weiter ausbauen. Ich möchte an dieser Stelle auch noch anmerken, dass es etwas
Grundverschiedenes ist, ob ich GaN für RF- oder für Leistungshalbleiter-Anwendungen einsetzen möchte. Erfahrung mit RF garantiert noch keinen Erfolg im Leistungshalbleiterbereich. In der Phase der Markteinführung müssen die Kunden zudem erst noch Erfahrungen mit den Möglichkeiten und Limitierungen des neuen Materials sammeln.

IRs jüngster Quartalsbericht weist mehr als 555 Mio. Dollar Cash aus. Planen Sie, das Geld in naher Zukunft für Akquisitionen einzusetzen?

Ich habe kein Problem damit, Geld auf der Bank zu haben. Wirklich interessant wären technologieorientierte Akquisitionen. Im kleinen Umfang haben wir das auch bisher schon von Zeit zu Zeit getan. Größere Akquisitionen ergeben aus meiner Sicht dagegen oft keinen Sinn. So ist es nicht unser Ziel, durch eine Akquisition in neue Märkte einzusteigen. Bei Übernahmen in unserem Marktsegment ergibt sich oft das Problem überlappender Produktbereiche. Zudem finde ich die aufgerufenen Kaufpreise häufig für deutlich überteuert. Ich setze darum in erster Linie auf eine starke R&D, die es uns erlaubt, mit neuen Produkten lukrative neue Marktsegmente zu erschließen. Generell verneinen will ich die Bereitschaft zu einer technologisch, portfoliotechnisch und geografisch passenden Akquisition jedoch nicht.
Wird diese Marktsituation noch länger andauern, oder rechnen Sie in absehbarer Zeit mit einer Rückkehr zur Normalität?

Wir erleben derzeit das sechste Quartal in Folge Wachstum, und es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass sich daran bis zum Ende dieses Jahres etwas ändern wird. Noch vor zwei Monaten hätte ich ein Soft Landing im 1. Quartal 2011 und eine anschließend einsetzende Marktbelebung im 2. Quartal als perfektes Szenario für unsere Branche betrachtet. Inzwischen halte ich es nicht mehr für ausgeschlossen, dass sich die positive Marktentwicklung dieses Jahres auch 2011 fortsetzt.


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