International Rectifier: Restrukturierung im Zeitplan - Entwicklungszeiten verkürzt

16. Juli 2009, 16:42 Uhr | Engelbert Hopf, Markt&Technik
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International Rectifier: Restrukturierung im Zeitplan - Entwicklungszeiten verkürzt

Es gibt derzeit ja Beispiele in der Branche, dass Firmen teilweise über Akquisitionen ihr Angebotsspektrum in den Bereich Photovoltaik hinein ausdehnen. Für Sie kein interessantes Betätigungsfeld?

Es gibt da einige ganz coole Ansätze, und wir haben die angesprochenen Beispiele auch diskutiert. Unser Eindruck ist aber, dass das der letzte einer ganzen Reihe von Hypes ist. Wir werden sicherlich Leistungshalbleiter- und Powermanagement-Produkte für den Bereich der erneuerbaren Energien anbieten, aber wir werden in diesen Markt sicherlich nicht mit eigenen Modulen oder Subsystemlösungen einsteigen.

Wir konzentrieren unsere R&D-Anstrengungen, die wir im Übrigen – anders als im Produktionsbereich – auch personell in der Krise nicht zurückgefahren haben, unter anderem auf die Bereiche Lighting und Hybrid- Fahrzeuge. Im Fall Lighting geht es um effiziente Lösungen für HID-Applikationen, und beim Thema »Hybrid-Fahrzeuge« gibt es seit dem Antritt der Obama-Administration das klare Bekenntnis, diese Technologie zu implementieren. Wir arbeiten in diesem Bereich mit Tier-1-Kunden aus dem Bereich der Systementwicklung zusammen.

Als Sie als neuer CEO und President bei IR die Verantwortung übernahmen, geschah das in einer Zeit der Krise für IR. Sie haben damals ein Programm für die Weiterentwicklung von IR vorgestellt. Wie weit sind Sie inzwischen mit der Umsetzung dieser Ziele gekommen?

Wir haben damals einen Dreijahresplan aufgestellt, und ich würde sagen, wir sind dem ursprünglichen Zeitplan nach wie vor etwas voraus. Wir haben inzwischen nachhaltige Veränderungen bei unserer R&D-Strategie vorgenommen und unser operatives Geschäft – etwa auch durch die Schließung von Produktionslinien – erfolgreich restrukturiert. Wir haben das Time-to-Market bei Neuentwicklungen deutlich erhöht und allein in den letzten zwölf Monaten rund 100 neue Produkte auf den Markt gebracht.

Als nächstes widmen wir uns nun der Sales- und Marketing-Organisation. Wir werden die Frage neu bewerten, wie wir an den Markt herangehen, auf welche Kunden wir in Zukunft unser Hauptaugenmerk richten, auf welche wir direkt zugehen und welche wir über die Distribution bedienen wollen. Wir sind mit der Umsetzung unserer Pläne absolut im Zeitplan, nur ist uns die Weltwirtschaftkrise dazwischengekommen, und die hat die Welt spürbar kleiner gemacht. Aber ich bin davon überzeugt: Wenn sich die Wirtschaft wieder erholt, werden die eingeleiteten Veränderungen ihr ganzes Potential entfalten.

Sie haben letztes Jahr auf der electronica Ihre Gallium-Nitrid- Plattform vorgestellt. Wie waren bisher die Reaktionen darauf, und wie sieht die weitere Roadmap für GaN aus?

Wir haben bisher eine sehr positive Reaktion auf die GaN-Samples erhalten, die wir unseren Kunden zur Verfügung gestellt haben. Wir hüten uns aber auch davor, Versprechungen zu machen, die diese Technologie nicht einhalten kann. Derzeit sind wir dabei, die Roadmap für die einzelnen geplanten Produkteinführungsphasen zu überprüfen. Bei den ersten Produkten wird es sich, wie angekündigt, um Low-Voltage-Power-Management- Lösungen handeln, die zum Jahreswechsel 2009/10 auf den Markt kommen. Wir arbeiten hier bereits mit einer Reihe von Tier-1-Kunden zusammen.

Als nächstes werden wir Samples von Middle- und High-Voltage-Lösungen einem ausgewählten Kundenkreis vorstellen. Wir wissen, dass auch andere Unternehmen an dieser Technologie arbeiten, rechnen aber nicht mit dem überraschenden Auftauchen eines Wettbewerbprodukts. Bei der Markteinführung einer neuen Technologie ist es von entscheidender Bedeutung, klar zu kommunizieren, was Sie wann tun wollen, und dann auch produktions- und liefertechnisch dazu zu stehen. Genau dieses Programm arbeiten wir nun Punkt für Punkt ab.


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