Ein Ersatz-Chip wird auf neuen Produktlinien z.B. bei X-FAB gefertigt, beinhaltet volle Garantie und ist verfügbar, solange das Bauteil gebraucht wird. Tekmos, Inc., hat sich zusammen mit seinem Distributor ED-V Gesellschaft für Elektronik + Design In mbH (www.ed-v.de) zum ersten Mal in Deutschland vorgestellt. Die Ersatz-ICs sind code- und timing-kompatibel zu den Originaltypen, werden aber in einem modernen CMOS-Prozess gefertigt. Die ersten Prototypen stehen in der Regel bereits nach vier bis acht Wochen zur Verfügung. Als typische Entwicklungskosten fallen für Projekte mit kleineren Stückzahlen 5000 bis 10 000 Euro an, für größere Bestellungen mit mehr als 10 000 Bauteilen werden meistens keine NRE-Kosten berechnet. Die Stückzahlbegrenzung nach unten ist vorgegeben durch das Assembly-Fertigungslos und liegt bei etwa 1000 Bauteilen.
Die für kundenspezifische Entwicklungen sehr niedrigen NRE-Kosten kommen dadurch zustande, dass verschiedene Bauteil-Designs auf einen einzigen Chip gepackt werden. Durch die Realisierung mehrerer Kunden-Designs auf einem Chip teilen sich für jeden einzelnen Kunden die NRE-Kosten für Masken und den kompletten Fertigungsprozess auf. Der Chip verfügt über zwei bis vier zusätzliche Pins, über die die jeweilige vom Kunden gewünschte Schaltung intern aktiviert wird. Die Pins werden beim Assemblierungsprozess programmiert, so dass die einzelnen Kunden-Designs vor Zugriffen von außen geschützt sind. Die auf dem Chip realisierten ungenutzten Schaltungen bleiben im Powered-Down-Status und beeinflussen nicht das aktivierte Design.
Mit dem Mikrocontroller TK80C51FA stellt Tekmos einen Ersatzbaustein für die ROM-lose Mikrocontrollerserie 8051 vor. Der um den 8051-Core aufgebaute Mikrocontroller verfügt über 256 Kbyte RAM, drei Timer, eine serielle Schnittstelle, ein PCA-Array, verschiedene Interrupt-Funktionen und einen hardware-basierten Watchdog. Der TK80C51FA ist pin-, code- und timing-kompatibel zu dem Original-Mikrocontroller 80C51FA von Intel und kann auch als Ersatz-IC für die Familien 80C31BH, 80C32 und 80C32X2 von Intel, Atmel, NXP und Temic eingesetzt werden. Der Baustein wird im 44-Pin-QFP, 44-Pin-PLCC oder 40-Pin-PDIP geliefert.
Der Mikrocontroller TK68HC05 von Tekmos als Ersatz-IC für den Mikrocontroller 68HC05 beinhaltet 6 Kbyte ROM, 256 byte EEPROM und einen 8-bit-A/D-Wandler. Darüber hinaus konvertiert Tekmos bereits existierende, in veralteter Technologie gefertigte FPGA-Designs in applikationsspezifische ICs. Die Voraussetzung hierfür ist eine Mindestbestellmenge von 1000 Stück. Das pin-kompatible ASIC ist meist kostengünstiger und vor allem länger erhältlich.
Zur kostengünstigen Konvertierung von einfacheren Kunden-Designs mit weniger als 240 Pins in ein ASIC verwendet Tekmos das CAP-Programm (CPLD to ASIC). Dabei wird ein Gate-Array in 10 K große Gate-Bereiche partitioniert, die dann je nach Bedarf von dem CAP-Design belegt werden können. Neben analogen Funktionen wie differenzielle oder ECL-Ausgänge, Oszillatoren und Spannungsreferenzen sind auch RAMs realisierbar. fr