»Die Geburt der YouTube-Generation«

29. Mai 2008, 10:10 Uhr | Frank Riemenschneider, Elektronik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

»Die Geburt der YouTube-Generation«

Multicore-Architekturen werden derzeit überall diskutiert. Wenn Ihre Kunden mehr »Pferdestärken« fordern, werden Sie dann auch Multicore-Prozessoren anbieten?

Wenn Sie das Gesamtsystem betrachten, bieten wir das heute schon an. Unsere Subsysteme sind konfigurierbar und skalierbar. Zum Beispiel kann das ARC-417V-Subsystem für Video-Codierung sechs oder mehr konfigurierbare ARC-Cores, sechs oder mehr 128-bit-SIMD-Einheiten, spezielle Medien-Beschleuniger und noch vieles mehr enthalten. Wir sind davon überzeugt, dass die Herausforderungen bezüglich eines effizienten SoC-Designs nur mit diesem variablen Ansatz gelöst werden können, und halten die Strategie zahlreicher Mitbewerber, »ein Chip befriedigt alle Anforderungen«, für nicht zielführend.  

Im vergangenen Jahr haben Sie nicht weniger als drei Firmen gekauft: Tension Technology, Teja Technologies und Alarity Corporation. Im Februar 2008 haben Sie dann auch noch Sonic Focus gekauft. Was erwarten Sie konkret von diesen Akquisitionen und wo liegen die technischen Mehrwerte für ARC?

Jede einzelne dieser Akquisitionen hilft uns dabei, unsere strategischen Ziele zu erreichen. Tension beispielsweise brachte uns Simulatoren für unsere konfigurierbaren Produkte und Teja Tools für Multicore-Designs, speziell um sicherzustellen, dass alle Elemente in einem Multicore-Design optimal zusammenarbeiten und die Gesamtsystemleistung ausnutzen. Von Alarity bekamen wir eine Menge Know-how im Bereich Video-Codierung und ein echtes Weltklasse-Entwicklungsteam in St. Petersburg. Last but not least entwickelte Sonic Focus die beste Audio-Verarbeitungslösung der Welt, die es ermöglicht, einer Vielzahl von Consumer-Produkten audiophile Klangqualität zur Verfügung zu stellen – und nicht nur teuren High-End-Hifi-Anlagen, wie das heute der Fall ist.

Die ganze Industrie beklagt sich über einen Mangel an Designern, speziell fehlen gute und erfahrene Kräfte. Ist der Weg über Personalberater der einzige gangbare Weg, und wie schützen Sie sich selbst davor, gute Mitarbeiter durch Headhunter zu verlieren?

ARC hat das Glück, als Arbeitgeber so attraktiv zu sein, dass wir einerseits sehr qualifizierte neue Mitarbeiter durch organisches und unorganisches Wachstum dazu gewinnen und andererseits eine geringe Fluktuation aufweisen.

Wenn man Ihre Mitarbeiter fragt, wo eigentlich Ihr Büro ist (USA oder England), antworten sie: Carls Büro ist das Flugzeug. Wie viele Meilen reisen Sie pro Jahr, und wie kommen Sie mit dem Jetlag klar?

Seit ich CEO bei ARC bin, bin ich mehr als eine Million Meilen geflogen. Ich besuche monatlich unsere Standorte in St. Albans und St. Petersburg und treffe mich ebenso mit unseren Kunden in Taiwan, China, Japan, Korea und Europa, von den USA und Kanada mal ganz abgesehen. CEO bei ARC zu sein, ist ein weltweites Abenteuer. Was den Jetlag angeht, vertrage ich den ganz gut, und – wenn ich Sie mir so anschaue – offensichtlich besser als Sie.


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