»Cooles« Silizium aus Sachsen

13. Mai 2009, 11:24 Uhr | Mathias Bloch, elektroniknet.de

E-Paper oder neue Transistoren - etwa 150 Millionen Euro sollen in den nächsten Jahren in zahlreiche Projekte fließen, die sich mit dem Thema Energieeffizienz befassen. Dazu ist jetzt das Projekt »Cool Silicon« in Sachsen gestartet.

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Im September 2008 hatte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den vom Verein »Silicon Saxony« eingereichten Vorschlag »Cool Silicon« ausgewählt. Damit gehört dieses Projekt zu den fünf deutschen Spitzenclustern, die mit jeweils 40 Millionen Euro vom Bund gefördert werden.

Zu »Cool Silicon« gehören derzeit 64 sächsische Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Mikro- und Nanoelektronik sowie der Informations- und Kommunikationstechnik.

Ziel der Zusammenarbeit in den einzelnen Projekten ist es, die Energieeffizienz von bestimmten Systemen mit Elektronik und Software zu verbessern.

In den letzten Monaten haben sich die Beteiligten organisiert und Projektanträge erarbeitet. Das Land Sachsen wird diese Projekte in den nächsten Jahren mit weiteren 60 Mio. Euro unterstützen. Zusammen mit den Mitteln, die die beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen noch bereit stellen, ergibt damit sich ein Volumen von 150 Mio. Euro. Im Juni sollen bereits die meisten Projekte bewilligt sein.

Dazu gibt es drei große Leitprojekte, die wiederum aus mehreren kleineren Projekten bestehen:

Effizientere Prozessoren und Computerbauteile

Beim Projekt »CoolComputing« soll die Energieeffizienz von Computern verbessert werden. Neben den einzelnen Bauteilen wie Prozessor und Netzteil soll auch die Software ihren Teil dazu beitragen. So sollen etwa die Transistoren durch neue Gate-Dielektrika oder neue Metall-Gates effizienter arbeiten. Ein Partner dieses Projektes ist Globalfoundries.

Elektronische Zeitungen mit Solarzellen

Mit dem Projekt »CoolReader« soll das E-Paper weiterentwickelt werden. Ziel ist die Energieversorgung mit Solarzellen und die Nachrichtenübermittlung auf das E-Paper über das Mobilfunknetz. Partner des Projekts sind zum Beispiel Plastic Logic und die TU Dresden.

Autarke Sensorknoten sollen Flugzeuge überwachen

Mit dem Projekt »CoolSensornet« soll die Energieversorgung von Sensornetzwerken verbessert werden, die zum Beispiel Konstruktionselemente wie Flugzeugflügel ständig überwachen könnten. Die autarken Sensorknoten könnten schon bei der Herstellung in die Flugzeugteile eingebaut werden. Ihre Energie sollen sie aus den mechanischen Schwingungen gewinnen. Denkbar sind aber auch Rotorblätter von Windrädern oder Hubschraubern, Rohrleitungen, Bauwerke, wichtige Auto- oder Eisenbahn-Teile. Geführt wird dieses Projekt vom Fraunhofer-Institut Zerstörungsfreie Prüfverfahren.


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