Ein weiterer Vorteil von AMDs Lösung: Der DDR2-Speicher benötigt deutlich weniger Energie als der bei Intel zum Einsatz kommende FBDIMM (Fully-Buffered DIMM-Speicher). Da bei AMDs Prozessoren ein Speichercontroller integriert ist und jede CPU über ein Dual-Channel-Interface verfügt, sind sie mit ihrem deutlich günstigeren DDR2-Speicher in diesen Eigenschaften besser aufgestellt. Intel bindet die CPUs und den Speicher über die Northbridge an, weshalb die Gesamtlösung deutlich teurer ist und dennoch in der Transferrate hinter AMD liegt. Der einzige Vorteil von FBDIMM gegenüber DDR2 ist die um den Faktor 1000 geringere Fehlerrate.
Wie schon die K8-Prozessoren, setzen auch die K10-Prozessoren auf Hyper-Transport 2.0. Der HyperTransport-Kanal stellt die Verbindung zwischen CPU und Speicher dar. Diese wird mit 1 GHz getaktet (Sockel AM2), aber schon ab 800 MHz sind in der Praxis keine Unterschiede mehr auszumachen. Mit HyperTransport 3.0 wäre die Taktfrequenz auf über 3 GHz gestiegen, was allerdings in Desktop-Systemen absolut sinnlos wäre. Serverlösungen könnten hingegen von der schnelleren Verbindung profitieren, doch anscheinend noch nicht so sehr, dass der Nutzen in einem vernünftigen Verhältnis zum Aufwand der Implementation stehen würde.
Neue Virtualisierungstechnologie erhöht Sicherheit
Schon mit Einführung der Dual-Core-Prozessoren kam die Frage auf, wie man überschüssige Rechenleistung sinnvoll einsetzen kann. Mehrere Programme auf einem System gleichzeitig zu starten, ist ein Sicherheitsrisiko, weswegen darauf gerne verzichtet wird. Die Lösung heißt „Virtualisierung“. In diesem Zusammenhang haben die Prozessorhersteller Lösungen entwickelt, um mehrere Betriebssysteme auf einem System starten und diese von vornherein hardwareseitig strikt voneinander trennen zu können. Sowohl AMD als auch Intel bieten mit Pacifica (AMD) bzw. Vanderpool (Intel) schon heute gute Virtualisierungstechnologien an. AMD hat allerdings mit der neuen Direct Connect Architecture (Bild 2) des Barcelona eine fast optimale Lösung gefunden, die auf dem Papier deutlich besser erscheint als Intels Vanderpool. Dank der K10-Virtualisierungstechnologie können Speicherzugriffe direkt über die Hardware ablaufen. Damit kann wesentlich schneller aus dem Speicher gelesen werden. Der Prozessor übernimmt einige Aufgaben, die bislang die Software selbstständig ausführen musste. Unterdessen verwaltet die Hardware nun nicht mehr unnötige, ausgelagerte Dateien im Arbeitsspeicher des virtualisierten PCs, weswegen sich die Umschaltzeit zwischen verschiedenen virtuellen Rechnern um 25 Prozent reduzieren kann.