Nahm die Wirtschaftskrise Einfluss auf die Themen der diesjährigen Konferenz?
Die Vorbereitung der Konferenz beginnt eigentlich immer unmittelbar nach dem Ende der vergangenen Veranstaltung. Es bedarf eines gewissen Vorlaufs, damit die Einreichungen durch die Jury geprüft, das Programm zusammengestellt und die Konferenzinhalte veröffentlicht werden können. Bei der Gestaltung der diesjährigen Konferenz spielten die Probleme der Finanzkrise daher noch keine Rolle. Wohl aber stellen wir fest, dass einige amerikanische Referenten trotz vorheriger Zusage von ihren Unternehmen nicht die Möglichkeit zur Präsentation auf der embedded world eingeräumt bekommen.
Festzuhalten bleibt außerdem, dass durch die Finanzkrise die Innovationskraft der Community nicht schwindet, dass die Ingenieure nach wie vor innovative Ideen in die Praxis umsetzen und uns allen Dinge ermöglichen, die bisher als fantastisch oder gar unmöglich galten. Es dauert leider nur etwas länger.
Was sind aus Ihrer Sicht heute die größten Herausforderungen für Entwickler und wie lassen sie sich überwinden?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Als vorrangiges Ziel sehe ich jedoch die weitere, drastische Energieeinsparung bei allen Anwendungen von embedded Systemen. Auf diesem Gebiet haben Entwickler immer wieder gezeigt, dass sie in der Lage sind, Herausragendes zu leisten. Ein weiterer Schwerpunkt wird sicher die fortschreitende Vernetzung unserer Systeme sein, die nicht allein bezogen auf die Maschine-Maschine-Kommunikation vor allem im Bereich der Sicherheit eine Herausforderung ist. Der sichere Umgang mit Technik, also »Safety« ebenso wie »Security«, wird in den kommenden Jahren deutlich an Gewicht gewinnen.
Unabhängig von der Finanzkrise halte ich es aber auch aus Sicht eines Hochschulprofessors für ganz wichtig, dass sich die Ingenieure weiterbilden, dass sie sich gut vorbereitet den zukünftigen Herausforderungen stellen. Und dass sie die Begeisterung, mit der sie ihre tägliche Arbeit tun, publik machen und an die nächste Generation weitergeben.