Hardware-in-the-Loop-Tests von Embedded Software erfordern meist aufwendige und kostspielige Testsysteme, weshalb sie erst spät im Entwicklungsprozess durchgeführt werden. Mit dem miniHIL-System von Protos lassen sich HIL-Tests einfacher und schneller durchführen – auf dem Entwickler-Schreibtisch.
Traditionelle, schaltschrankgroße Hardware-in-the-Loop-Testanlagen (HIL-Tester) kommen meist erst am Ende des Entwicklungszyklus zum Einsatz, beim Systemtest, wenn alles zusammengebaut wird. Sie sind in der Regel eine aufwendige und teure Ressource, mit der System- oder Abnahmetests (Acceptance) in Zyklen von zwei und bis zu zwölf Wochen Durchlaufzeit stattfinden.
Um früh in der Entwicklung bereits Embedded Software in einer dem Endgerät nahen Umgebung testen zu können, bietet Protos das miniHIL-System an, ein kleines, kostengünstiges HIL-System. Es ist nur wenig größer als ein DIN-A4-Blatt und kann auf jedem Entwicklerarbeitsplatz eingesetzt werden, um die Software schnell zu testen und so Fehler rasch zu entdecken und zu beheben.
Ein Teil von miniHIL enthält den Mikrocontroller des Zielsystems, meist auf einem Eval-Board des Halbleiterherstellers. Ein weiterer Bereich enthält einen leistungsfähigen Mikrocontroller, auf dem die Funktionen des Endgerätes simuliert werden. In der Mitte der miniHIL-Platine befindet sich der Bereich für die Verbindungen (Patchfeld) – Ein-/Ausgänge und Kommunikationsschnittstellen – zwischen dem Zielsystem (System under Test) und der Simulation (Software-Modell des Zielsystems). Auf diese Weise können Code-Änderungen und neue Konzepte ausprobiert werden, ohne aufwendige Hardware, wie z.B. Motoren, Pumpen, Wechselrichter, Aktoren, jedem Entwickler zur Verfügung stellen zu müssen.
Mit einer umfangreichen Software Tool Chain unterstützt Protos den gesamten Entwicklungsprozess, von der Erstellung der Simulationen, zur Erzeugung der Testfälle mit Text- und grafischer Ausgabe (Reporting) bis zur Continuous Integration für die Testautomatisierung.
Innerhalb des V-Models konzentriert sich das miniHIL-System auf den Bereich des Integration Testings und ermöglicht vollständige Testzyklen alle 5–60 Minuten. Damit erfahren Testsequenzen eine enorme Beschleunigung, vor allem, weil sie auch von größeren Teams parallel durchgeführt werden können. Auch für System- und Acceptance-Tests kann das miniHIL eine wertvolle Unterstützung bieten. Projekte mit Anforderungen hinsichtlich der funktionalen Sicherheit können damit einfacher umgesetzt werden.
Zurzeit unterstützt Protos mit dem miniHIL-System Mikrocontroller von ARM (Cortex-M), Infineon (TLE, Aurix, XMC), Microchip (dsPIC33), NXP (S12) sowie STMicroelectronics (STM32, STM8). Eine Anpassung an weitere Prozessoren bietet Protos auf Anfrage an.