Die MISRA‑C-Guidelines enthalten keine Auflistung bestimmter Prozesse und Tools zum Erreichen der Konformität, denn solche Details würden den Umfang dessen, was Embedded-Entwicklungsteams einbringen und implementieren können, über Gebühr einengen. Stattdessen enthält der MISRA Compliance:2020 Guide Definitionen dafür, was im Rahmen des Softwareentwicklungs-Prozesses abgedeckt werden muss, um die MISRA-Konformität zu reklamieren.
Dieser Guide enthält folgende Aussage:
»Die MISRA-Guidelines sind für die Verwendung im Rahmen eines dokumentierten Softwareentwicklungs-Prozesses vorgesehen. Die Konformität zu den MISRA-Guidelines muss ein integraler Bestandteil der Codeentwicklungs-Phase sein, und die Konformitätsanforderungen müssen erfüllt sein, bevor der Code zur Prüfung oder für den Modultest eingereicht wird.«
Wie der Guide weiter ausführt, müssen Konformitätsbehauptungen Folgendes dokumentieren:
Den jeweiligen Embedded-Software-Teams obliegt die Entscheidung, wie die MISRA-Regeln und -Vorschriften am besten in ihren Entwicklungs- und Qualitätssicherungsprozessen angewandt werden. In Anbetracht der Komplexität heutiger Embedded-Anwendungen und des Tempos der Release-Zyklen nutzen die meisten Teams ein automatisches Prüf-Tool zum Bestandteil ihrer Konformitäts-Strategie, um den manuellen Arbeitsaufwand zu verringern, die Abdeckung zu verbessern und menschliche Fehler zu minimieren.
Der MISRA Compliance:2020 Guide empfiehlt die Verwendung von Statische-Analyse-Tools; allerdings weisen die Richtlinien auch darauf hin, dass es allein durch Automatisierung nicht möglich ist, alle Regeln und Vorschriften umfassend zu prüfen.