Cybersicherheitsreport der Telekom

46 Millionen Angriffe – an einem Tag

22. Mai 2019, 9:27 Uhr |
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Angriffe durch gekaperte Computer massiv gestiegen

Immer heftiger werden auch die Angriffe auf das Fest- und Mobilfunknetz der Telekom. So feuerten im April Botnetze 5,3 Billionen Datenpakete auf die Telekom. Im Vorjahr waren es noch 330 Milliarden. Botnetze bestehen aus einer großen Zahl gekaperter Computer oder Smartphones. Sie werden missbraucht, um fremdgesteuert Datenpakete auf ein Ziel zu senden. Verträgt das Ziel den Ansturm der Daten nicht, bricht es zusammen (denail of service). An den Übergängen von ihrem Netz zum Internet hat die Telekom Sensoren installiert. Diese fanden heraus: Botnetze nutzen Internetsurfer von Unternehmen aus. Sie greifen an, wo Firmen zwangläufig Datenwege freihalten. Dort schützen keine Firewalls. Wo der Internet-Browser seine Datenpakete aus dem Netz bekommt, lauern die gekaperten Zombie-Rechner.

passend zum Thema

Passwort-Diebstahl: 110.000 Hotline-Anrufe

Passwort-Diebstahl beschäftigt den Kundenservice der Telekom intensiv. Rund 110.000 Kunden hatten im April diese Sorge und riefen bei der Hotline an. Immer wieder fallen Kunden auf das sogenannte Phishing herein. Ausgangspunkt solcher Angriffe sind gefälschte E-Mails. Sie sehen denen von Banken, Sparkassen, Online-Versendern oder Telekom-Firmen täuschend ähnlich. Sie zielen auf Betrug ab. Opfer geben darüber Kundenkennwort oder Zugangsdaten heraus. Diese nutzt der Angreifer für seine Zwecke aus.

Hacker-Industrie und KI setzen Cyberabwehr unter Druck

Neben exponentiell steigenden Zahlen registriert die Telekom Security grundsätzliche Trends bei Cyber-Attacken. So entsteht seit Jahren eine Hacker-Industrie. Gruppen spezialisieren sich auf bestimmte Angriffstypen und bieten diese an. Ein »Kunde« stellt sich die Services verschiedener Gruppen dann je nach Bedarf und Ziel zusammen. Nach wie vor kommen die meisten Hacker-Gruppen aus China und Russland. Dabei steigt der Anteil von Attacken mit künstlicher Intelligenz. Angriffe sind daher heute viel schneller erfolgreich. Die Cyberabwehr setzt das unter Druck. Sie kontert immer mehr mit Gegenmaßnahmen in Echtzeit.

Telekom bündelt Aktivitäten im Zentrum für Cyberabwehr

Das integrierte Cyber Defense und Security Operation Center (SOC) schützt die IT der Telekom. Der Konzern hat das Zentrum 2017 in Bonn gegründet. Es ist das größte seiner Art in Europa. Das SOC sichert auch mehrere DAX-30-Unternehmen und viele weitere Firmen. Ähnliche Zentren hat die Telekom weltweit. Alle sind miteinander vernetzt und bilden gemeinsam mit dem SOC in Bonn einen Verbund.


  1. 46 Millionen Angriffe – an einem Tag
  2. Angriffe durch gekaperte Computer massiv gestiegen

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Deutsche Telekom AG

Weitere Artikel zu Deutsche Telekom AG Bonn

Weitere Artikel zu Cyber-Security