Die Software-Qualität ist mittlerweile entscheidend für den Erfolg vieler Produkte – Mängel der Software waren auch schon der Sargnagel für Gerätehersteller. Wie sichert man nun am besten die Qualität? Über den gesamten Entwicklungsprozess hinweg! Dabei gilt es einige Fallstricke zu beachten.
Maßnahmen, die die Qualität der Ergebnisse von Softwareentwicklungsprojekten sicherstellen sollen, sind in der Praxis, d.h. bei den Entwicklern oft unbeliebt. Sie werden von oben diktiert, ihre Umsetzung ist deshalb nicht freiwillig. Solche Maßnahmen mischen sich ein und sind so geeignet, geliebte Freiräume anzutasten. Oft stellen sie auch formale Aspekte in den Vordergrund, die nichts zur Lösung des gerade aktuellen technischen Problems beitragen, sondern als unnötige Zusatzbelastung empfunden werden. Wenn es mit Zusatzarbeit getan ist, ist es noch erträglich, peinlich wird es, wenn in den eigenen Arbeitsergebnissen »Pfusch« aufgedeckt wird, wo Qualität doch so selbstverständlich ist.
Wer in dieser Branche tätig ist, weiß, dass man dann oft viele Baustellen offen hat, von denen die eine oder andere zur Institution werden kann. Das passiert, und genau dafür sind Qualität sichernde Maßnahmen gut. Sie als selbstverständlichen Teil der Arbeit zu akzeptieren, lohnt sich meist. Auf die Dauer gibt es bei den Arbeitsergebnissen keine Privatsphäre, warum also nicht öffentlich arbeiten und die Qualitätssicherung als Zuarbeit für die eigene Unzulänglichkeit nutzen?
Aber wie und wo kommt Qualität in die Software? Ein Blick auf eine allgemeine Darstellung des Softwareentwicklungsprozesses, das V-Modell, lässt einiges augenfällig werden: Der linke Schenkel des V ist der konstruktive Teil. Hier entsteht das Produkt, hier entsteht die Qualität. Im linken Schenkel wird der konstruktive Teil verifiziert. Nichts was hier entsteht, wird fester Bestandteil des Produktes, was seine Wichtigkeit nicht schmälern soll.
Betrachtet man die linke Hälfte von oben nach unten, nimmt mit jedem Schritt der Detaillierungsgrad zu, während auf der rechten Seite der Detaillierungsgrad wieder abnimmt. Je dunkler die Box bei den Tests ist, umso größer ist der Aufwand, einerseits festgestellte Fehler zu lokalisieren, andererseits sie im Bereich der linken Seite zu beseitigen.