Potenzial und Abgrenzungsmöglichkeiten sieht Hauser: »Ich glaube, dass solche Produkte, sofern es sie langzeitverfügbar je geben wird, interessant sein könnten, denn zwischen extrem energiehungrig und extrem energiesparend gibt es sicherlich einen Markt für die Mittellage.« So hänge es auch von der Sichtweise und der Applikation ab, ob man von Verbrauchsleistungszuwachs oder -abbau spricht:
Wenn beispielsweise eine Steuerung und Visualisierung vereint werden sollen, dann sind zwei Cores sinnvoll. »Mit langzeitverfügbaren Dual-Core-Intel-Atom-Prozessoren könnten solche Lösungen dann noch schlanker realisiert werden. In diesem potenziell entstehenden neuen Multi-Core-Markt läge sogar mehr Masse als im oberen Performance-Segment«, erwartet Hauser. »Damit dieser Markt auch bedient werden kann, ist natürlich auch die Software entscheidend. Entsprechender Software-Support mit Hypervisor-Technologie ist dementsprechend wichtig.« Das gilt auch für den »klassischen« Multi-Core-Bereich, der mittlerweile als etabliert bezeichnet werden kann – zumindest mit zwei Prozessorkernen.
Wie sieht es aber mit der Akzeptanz von 4-Kern-CPUs aus? »Die so genannten High-End-Applikationen sind gewiss die Treiber für die neuen 4-Kern-Prozessoren«, erläutert Eder. »Wenn zu belegen ist, dass mehr Kerne für den Kunden auch mehr Leistung im Sinne von mehr Geschwindigkeit, höhere Sicherheit oder zu Einsparungen führt, ist der Weg für 4-Kern-Prozessoren nicht nur den High-End-Anwendungen vorbehalten.«
Zudem dürfe man aber auch nicht vergessen, dass der Applikationsentwickler einen großen Einfluss auf die Akzeptanz ausübt. »Er muss seine Anwendersoftware an die Mehrkern-Prozessoren anpassen um dessen Vorteile auszunutzen«, betont Eder, »ansonsten bleibt die Werbung mit Dual- oder Quad-Core nur eine Worthülse.«
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