Fernwartung

Industrie-PC im Taschenformat

9. September 2016, 11:57 Uhr | Alexander Plöger
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Praxisbeispiel mit ‚Pokini Z‘

IPCs für die Hutschiene, Extra Computer
Die kompakten 0,3 Liter großen Industrie-PCs lassen sich dank einer Halterung für die ­Hutschienenmontage auch in die Schaltschränke bestehender Anlagen integrieren.
© Extra Computer

Ein Beispiel hierfür ist der ‚Pokini Z‘, den der Textilmaschinenhersteller Brückner zur Steuerung und Fernwartung seiner Anlagen nutzt. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Maschinen und Anlagen zur Beschichtung und Ausrüstung von Bekleidungstextilien, technischen Textilien, Vlies-Stoffen und Bodenbelägen. Die ausschließlich in Bayern gefertigten Anlagen sind weltweit im Einsatz. Dazu gehört auch ein entsprechender Service mit Inbetriebnahme vor Ort sowie ein kontinuierlicher Support. Für den Maschinenhersteller hatten die Industrie-PCs eine Reihe von Voraussetzungen zu erfüllen.

In der Textil-Industrie sind die Anforderungen hinsichtlich der Hardware insgesamt hoch. Sie muss etwa auch bei hohen Temperaturen bis +70 °C zuverlässig und unterbrechungsfrei arbeiten. Aufgrund des hohen Flusenaufkommens in den Maschinen sollten zudem lüfterlose Gehäuse eingesetzt werden. Da es in der Anlage zu Vibrationen kommt, empfiehlt sich außerdem eine rüttelfeste Verlötung. Daher ist eine SSD die bessere Wahl gegenüber einer herkömmlichen Festplatte, da diese durch die Erschütterung häufiger zu Ausfällen neigen.

Neben diesen Grundvoraussetzungen hat Brückner spezielle Anforderungen an die Geräte. Das Unternehmen möchte jederzeit über Fernwartung auf seine Anlagen zugreifen. Früher wurde dies über kundenspezifische VPN-Clients gelöst. Auf Kundenseite bedeutete dies einen größeren Aufwand, um den Zugriff überhaupt erst zu ermöglichen. Zudem musste für jeden Kunden eine eigene virtuelle Maschine angelegt werden, da die verschiedenen VPN-Clients nicht miteinander kompatibel waren. 2012 entschied sich das Unternehmen daher, eine eigene Lösung zu entwickeln – und nutzte als Hardware-Grundlage den Pokini Z.

Heute arbeitet Brückner mit einer ­VPN-Verbindung über Teamviewer. Mit diesem Programm kann auch eine Remote-Desktop-Verbindung aufgebaut werden. Sobald der Industrie-PC Internet-Zugang hat, können die Techniker auf die Anlage zugreifen. Somit entfallen zusätzliche Absprachen mit dem Kunden und der Prozess wird deutlich vereinfacht. Dementsprechend ist ein Gerät mit Windows-Betriebssystem erforderlich.

Ein weiterer Grund für die Wahl des Pokini Z war die Option, zwei Netzwerk-Karten einsetzen zu können. So kann das Maschinen-Netzwerk vom Internet-Zugang getrennt und über die VPN-Verbindung ferngewartet werden. Das vereinfacht zum einen den Telefon-Support, zum anderen können die Kunden selbst über Teamviewer die Software-Konfiguration nachvollziehen und so gleichzeitig geschult werden.

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  1. Industrie-PC im Taschenformat
  2. Praxisbeispiel mit ‚Pokini Z‘
  3. Integrierte WLAN-Antenne
  4. Der 'Pokini Z'

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