Computer-on-Modules (CoMs) haben eine lange Tradition. Adlink Technology liefert jetzt Frischblut für den Urahnen ETX in Form eines neuen Moduls.
ETX ist einer der ältesten Formfaktoren des CoM-Markts. Anfang 2000 als Konzept erdacht hat 2001 die ETX Industrial Group es zum Standard erhoben. Seit dem wird seine Popularität im Sinne installierter Benutzerbasis nur von COM Express überflügelt. Nachdem Intel kürzlich den äußerst populären Atom-Prozessor N270 abgekündigt hat, suchen zahlreiche Kunden nach ETX-Ersatzmodulen, um ihre Systeme weiterhin unterstützen zu können. Sie benötigen einen 1:1 ETX-Drop-In-Ersatz in Bezug auf Hard- und Software (Intel-zu-Intel) mit vergleichbarer oder verbesserter Leistung bei gleichzeitig niedrigerer Leistungsaufnahme, um den Übergang zu vereinfachen. Diese Anwender können Probleme bekommen, wenn ihre aktuellen Modul-Lieferanten ETX aus ihren Roadmaps gestrichen haben: Da ETX nicht mehr als zukunftsfähige Wahl für komplett neue Designs betrachtet wird, haben sich viele bisherige Hersteller aus dem ETX-Markt verabschiedet.
Zu Adlinks Geschäftsmodell gehört die Unterstützung älterer Designs, solange ein Kundenbedarf besteht. Deshalb hat das Unternehmen nun das passende Produkt für alle, die zu einem neuen, langlebigen ETX-Modul für ihre vorhandenen Systeme migrieren möchten: „ETX-BT“ basiert auf dem Intel-Atom-Prozessor der E3800-Serie. Diese Produktfamilie ist möglicherweise die letzte Prozessorgeneration, die alle Legacy-Schnittstellen des ETX-Standards bedienen kann: PATA-IDE, ISA-Bus, PCI-Bus, serielle/parallele Ports, VGA und LVDS (Hsync/Vsync-Modus).
»ETX-BT ist vielleicht das letzte ETX-Modul, das Anwender jemals benötigen werden«, erklärt Alex Wang, Produkt-Manager für ETX und CoM bei Adlink. »Wir haben bereits viele unserer Kunden unterstützt, die einen erfolgreichen Wechsel von End-of-Life-ETX-Modulen anderer Hersteller hin zum ETX-BT durchgeführt haben. Wir verlassen die üblichen Wege, um unsere Kunden durch Systemnachrüstung, Software-Rückportierung, BIOS-Modifikationen und was sonst noch nötig ist, zu unterstützen, um den Wechsel hin zu diesem neuen Modul so reibungslos wie möglich zu machen.« Ein Kunde, der stark in einige ETX-Designs investiert hatte, ging sogar so weit, ein neues ETX-Träger-Board zu entwickeln, um seine Versorgungskette so einfach wie möglich zu halten. »Seine Produktionsplanung geht von einem Bedarf von rund 40.000 ETX-Modulen pro Jahr aus«, betont Wang.
Das ETX-BT-Modul ist in kommerzieller (0°C bis 60°C) und „Extreme Rugged“-Ausführung (-40°C bis 85°C) verfügbar und bietet einen Lebenszyklus von 10 Jahren (entsprechend Intels garantiertem Lebenszyklus von 15 Jahren ab Verfügbarkeit für Intels E3800-Serie). Ob dann wirklich Schluss mit ETX ist, muss sich noch beweisen – Embedded-Standards sind wesentlich langlebiger als die meisten Beteiligten erwarten.