MSC Technologies erweitert sein COM-Express-Portfolio und bietet jetzt auch Module nach dem neuen Type-7-Standard an, die auf den aktuellen Server-Prozessoren von Intel basieren.
Die Module sind für Anwendungen ausgelegt, bei denen großen Datenmengen mit hohen Bandbreiten übertragen werden. Beispiele dafür sind lokale Server im Edge- beziehungsweise Fog-Computing, Media-Streaming-Systeme, WLAN-Router oder die Bild- und Videoverarbeitung in Industrie, Medizin und Fahrzeugtechnik. Auch das IIoT (Industrial Internet of Things) zählt zu den Einsatzfeldern.
Damit eröffnet sich für skalierbare Embedded-Module ein weiterer, riesengroßer Markt: Bislang kommen in Server-Systemen und -Netzwerken vor allem teure Lösungen in speziellen Formfaktoren zum Einsatz, die auf die gewünschte Funktionalität optimiert sind und sich dank der hohen Stückzahlen auch wirtschaftlich rechneten. Doch der Server-Markt verändert sich, immer mehr Aufgaben werden von Software übernommen und nicht mehr auf einer speziellen Hardware abgearbeitet. Das bedeutet, dass leistungsfähige Storage- und Netzwerkanwendungen jetzt zunehmend mit standardisierten Hardware-Lösungen unterschiedlicher Leistung realisiert werden können.
Hier bieten sich standardisierten Computer-on-Module (CoMs) an, die in den letzten Jahren einen wahren Siegeszug erlebt haben. Marktforschungsinstitute prognostizieren für den Embedded-Computer-Markt weltweit eine jährliche Steigerungsrate von 15 bis 20 Prozent. Die treibenden Kräfte sind neue Anwendungen in den Bereichen Industrie, Transport, Energietechnik, Gebäudeautomatisierung, Telekommunikation und Medizin. Zu den interessanten zukünftigen Märkten zählen vor allem das Internet of Things (IoT) und Industrie 4.0. Voraussetzungen für Industrie 4.0 sind skalierbare Low-Power-Prozessortechnologien, wartungsfreie Systemlösungen, ein durchdachtes Remote Management und intelligente Kommunikationsstrukturen.
Die flexibel einsetzbaren Standard-Module liefern eine sofort einsetzbare, aktuelle PC-Funktionalität und werden in unterschiedlichen Varianten mit skalierbarer Leistung angeboten. Über einen gängigen Standardstecker wird das Modul einfach auf ein Baseboard gesteckt, auf dem alle anwendungsspezifischen Funktionen realisiert sind. Die leistungsfähigen CoMs müssen zuverlässig im 24/7-Betrieb laufen und über ausgefeilte Sicherheitsfunktionen verfügen. Darüber hinaus sollen die eingesetzten Komponenten bis zu fünfzehn Jahre, gezählt ab der Markteinführung des Prozessors, verfügbar sein. Mit diesen Eigenschaften ermöglicht die Embedded-Hardware eine schnelle und kostenoptimierte Entwicklung kundenspezifischer Systeme. Darüber hinaus lässt sich bei einem gewünschten Update beziehungsweise Upgrade des Systems, zum Beispiel bei einer neuen Prozessorgeneration, das Modul einfach austauschen.
In den vielfältigen Storage- und Netzwerkanwendungen werden an die Computer-on-Module zahlreiche Anforderungen gestellt. Der Schwerpunkt liegt auf den Kommunikationsfähigkeiten. Um diese Merkmale zu erfüllen, hat das PICMG-Konsortium (PCI Industrial Computer Manufacturers Group) mit der aktuellen COM.0-Revision 3.0 der COM-Express-Spezifikation den neuen Standard Type 7 definiert. Die Revision 3.0 umfasst damit jetzt vier Modulgrößen sowie die drei gängigen Pinouts Type 10, Type 6 und Type 7. Type 7 unterscheidet sich von dem etablierten Type-6-Pinout vor allem durch seine Schnittstellen, die für Server-Systeme optimiert sind. Beide Typen sind für unterschiedliche Anwendungen ausgelegt und werden nebeneinander existieren.