Debugging

Slow-Run-Modus: Programm-Trace ohne Trace Port

3. Mai 2012, 10:59 Uhr | Joachim Kroll
Testaufbau aus Entwicklungs-PC, Eval-Board und Hardware-Debugger.
© iSYSTEM

Mit dem Slow-Run-Modus kann iSYSTEM den Programmablauf lückenlos verfolgen – auch wenn der Mikrocontroller keinen Trace Port besitzt. Das funktioniert ab der Version 9.12.7 der Entwicklungssoftware winIDEA.

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Bei der Auswahl einer MCU ist oftmals der Preis ein entscheidender Faktor. Um die Chipkosten niedrig zu halten, verzichten viele Hersteller auf Trace Schnittstellen. Treten nun während der Entwicklung (und auch später) Probleme auf, fehlt ohne Traceport die Möglichkeit, detaillierte Informationen über die Ausführung der Anwendung zur Laufzeit zu erhalten.

Hier hilft Slow Run Modus. Slow Run Modus stellt zur Verfügung:

- Analyse des kompletten Programm- und Datentraces (welche Instruktion wurde mit welchen Daten ausgeführt)

- Code Coverage (welcher Codepfad wurde durchlaufen und was sind »tote« Codepfade)

- Profiling (wann wird welche Funktion ausgeführt) – allerdings sind im Slow Run Mode keine Echtzeitangaben möglich

Wie funktioniert der Slow Run Modus?

Im Slow Run Modus führt winIDEA die Zielanwendung Schritt für Schritt aus und erfasst so den MCU Status. Aus diesem Inhalt erstellt winIDEA eine Tracedatei, die dann ausgewertet wird.

Das Sammeln und die Analyse all dieser Daten braucht Zeit, weshalb dieser Modus auch „Slow Run“ genannt wurde. Die effektive Rate liegt bei ca. 30-50 Befehlen pro Sekunde – abhängig von der benutzten Architektur. Per Default ist »Slow Run« in winIDEA nicht aktiviert.

Voraussetzungen für den Slow Run Modus

Die Voraussetzungen für Slow Run Modus ist der Einsatz einer iSYSTEM Debugger Hardware wie z.B. iC5000, iC3000 und der zugehörigen Entwicklungsumgebung winIDEA. Auf Seite der MCU ist lediglich die Unterstützung von Run Control Debug wie z.B. Single Step Modus oder Run Until notwendig.

Vergleich von Tracemöglichkeiten ohne und mit Slow Run Modus

Betrachten wir eine Standardanwendung auf einem iSYSTEM MPC5554 Evaluierungsboard. Dieses Board stellt zwei Schnittstellen zur Verfügung, einerseits einen JTAG/OnCE Port (14 Pins), andererseits ein Nexus Class 3 Interface (38 Pins). Als Debugwerkzeug wird ein iSYSTEM iC5000 On-Chip Debugger eingesetzt. Im Folgenden wird verglichen, welche Daten vom iC5000 über die jeweilige Schnittstelle erfasst werden können.

Im Folgenden wird verglichen, welche Daten vom iC5000 über die jeweilige Schnittstelle erfasst werden können.

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  1. Slow-Run-Modus: Programm-Trace ohne Trace Port
  2. Trace über Nexus
  3. »Trace« über JTAG/OnCE:
  4. Vergleich des Zeitverhaltens ohne und mit Slow Run Modus

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