Als Entwicklungsumgebung liefert Luminary Micro seine eigene Peripherie- und Grafikbibliothek Stellaris-Ware mit sowie ARM-Tools von ARM-Entwicklungspartnern. Die StellarisWare-Bibliotheken sind über ein C/C++-Programmier-Interface ansprechbar und erzeugen grafische Elemente für das Display. Dazu zählen einfache geometrische Formen wie Linien, Kreise und Rechtecke, aber auch Text und Steuerelemente für Bedienoberflächen: Buttons, Schieberegler, Checkboxen. Kleine Zusatzprogramme sorgen dafür, dass auch eigene Schriftarten eingebaut werden können oder 3D-Buttons mit kundenspezifischem Erscheinungsbild dargestellt werden können. Die Peripheriebibliothek erleichtert den Zugriff auf die chip-interne Peripherie, also analoge, digitale und serielle Schnittstellen. Die Software enthält außerdem Treiber für den Touchscreen, den SD-Card-Anschluss, Sound-Integration und die analogen Eingänge.
Das Referenzkit, das als Einzelstück knapp 220 Dollar kostet, kann entweder als Blaupause für eigene kundenspezifische Entwicklungen verwendet werden oder in größere Geräte eingebaut und in größeren Stückzahlen fertig über die Vertriebspartner von Luminary Micro bezogen werden.
Universal-Board mit 7-Zoll-Farbdisplay
Farbe ist „in“ und bei Mobiltelefonen nicht mehr wegzudenken. Jetzt geht der Trend auch bei Haushaltsgeräten, medizinischen und industriellen Benutzerschnittstellen hin zur Farbe. Doch wie kann man auf die Schnelle ein Farbdisplay an eine Maschine oder ein Gerät anschließen? Für diese Einsatzzwecke bietet Anders Electronics (www.anders.co.uk) seine UMR-Entwicklungskits (User-Machine-Relationship) an. Das Flaggschiff aus der Reihe ist mit einem berührungsempfindlichen 7-Zoll-LC-Display ausgerüstet, das 800 × 480 Pixel anzeigt. Hinter dem Display befindet sich eine Leiterplatte, auf der ein PXA-270-Prozessor werkelt. Er wird wahlweise mit 312 oder 520 MHz getaktet. Der Arbeitsspeicher ist auf 64 oder 128 Mbyte bemessen, und das Betriebssystem sowie die Anwendungs-Software werden aus einer 128 oder 512 Mbyte großen Solid-State-Disk gezogen. Für den Fall, dass der Flash-Speicher nicht ausreicht oder nachträglich erweitert werden soll, ist auch noch ein SD-Kartensteckplatz vorhanden.
An Kommunikationsschnittstellen befinden sich USB, drei serielle Schnittstellen, I2C, 10/100-Ethernet sowie acht GPIO-Pins an Bord. Eine Sound-Einheit mit 2,1-W-Verstärker befindet sich ebenfalls auf dem Board. Ein WLAN-Modul nach 802.11g kann zugekauft werden, belegt dann aber einen USB-Host-Anschluss. Zusätzlich zum Display sind vier Tasten vorhanden, mit denen das Gerät z.B. ein- und ausgeschaltet oder in den Stromsparmodus versetzt werden kann. Die zwei USB-1.1-Ports sind standardmäßig als „Host“ und als „Device“ konfiguriert, der Device-Port kann aber per Software ebenfalls zum Host mutieren. Im voreingestellten Device-Modus verbindet sich das Gerät beim Einstecken des USB-Kabels automatisch über ActiveSync mit einem Host-PC. Als Betriebssystem ist standardmäßig die Core-Version von Windows CE 5.0 installiert. „Core“ bedeutet, dass es sich um eine preiswerte Lizenz handelt, deren Funktionsumfang allerdings auch auf das Nötigste reduziert ist. Das Debugging des Systems erfolgt über eine der beiden seriellen Schnittstellen.
Das Display-Entwicklungskit gibt es in der beschriebenen 7-Zoll-Version als UMR-X10-70 und darüber hinaus in einer etwas älteren Version als UMR-X10-35 mit gleichem Prozessor, aber einem transflektiven 3,5-Zoll-Display in VGA-Auflösung. Anders Electronics liefert die Entwicklungsumgebung evC++ (Embedded Visual C++) mit, die den Entwurf grafischer Benutzeroberflächen auf dem Display unterstützt.
Zwischen ARM7 und ColdFire wechseln mit Future Blox
Ein neues Entwicklungs-Board aus der Familie der „Future Blox“ von Future Electronics eignet sich für Experimente mit 8-, 16- und 32-bit-Mikrocontrollern verschiedener Hersteller. Entwicklungsingenieure können damit prüfen, welcher Mikrocontroller sich am besten für ihre Anwendung eignet, um eine fundierte Auswahl zu treffen. Das Entwicklungs-Board mit dem Namen „Longbow“ nimmt verschiedene Aufsteckmodule auf, so genannte „Micro-Blox“, die mit unterschiedlichen Mikrocontrollern bestückt sind (Bild 3). Als erstes werden vier verschiedene Micro-Blox-Tochterkarten mit ARM7- und ColdFire-Controllern angeboten. Sie enthalten:
Von den unterstützten Mikrocontrollern wird jeweils das Modell mit den meisten Features aus der entsprechenden Controllerfamilie gewählt. Die Entwicklungsingenieure können damit alle Features einer gegebenen MCU-Familie ausprobieren und später ein kostengünstigeres Derivat auswählen, wenn nicht der volle Funktionsumfang benötigt wird.