Emulieren und debuggen

19. November 2007, 10:17 Uhr | Björn Graunitz, elektroniknet.de
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

So bedeutsam die Verbindung von Bluetooth und UWB auch ist – sie wird einer zentralen Realität des Marktes nicht vollständig gerecht. Ein wichtiger Trend besteht darin, dass die Einführung von UWB auf breiter und einheitlicher Basis beim Personal Computer und seinen Peripheriekomponenten beginnen muss. Denn der PC ist seit jeher eines der größten Gravitationszentren für digitale Geräte auf dem Markt (das andere ist das Handy).

Das bedeutet für den übrigen Markt, der über UWB nachdenkt: Bluetooth/ UWB – mag es auch noch so gut funktionieren – hat nur dann eine Chance auf Massenverbreitung, wenn es den Weg in den allgegenwärtigen Desktop- PC findet. Für den PC erfährt das UWB-Protokoll derzeit bedeutende Unterstützung, da Wireless USB über UWB/ WiMedia der Standard für drahtlose Kurzstreckenverbindungen mit hoher Datenrate ist. Im „Kielwasser“ des Erfolgs von USB 2.0 (mit Übertragungsraten bis 480 Mbit/s) kann sich Wireless USB (mit ähnlicher Kapazität) zu einer natürlichen Weiterentwicklung des kabelgebundenen USB-Anschlusses entwickeln.

Denn Wireless USB benötigt zur Verbindung von Geräten keine Kabel und Stecker mehr – angesichts der Vielzahl verschiedener USBVerbinder (sowohl genormt als auch herstellerspezifisch) ein schlagkräftiges Nutzenargument. Die Verfechter von Wireless USB, allen voran Intel, Texas Instruments, NEC und Philips, werden den WiMedia/MBOA-Standard als Basis für diese Applikation nutzen. Bei den Herstellern von Funktelefonen, aber auch bei der Bluetooth SIG ruft die bei PCs absehbare Verbreitung von Wireless USB zwiespältige Gefühle hervor: Auf der einen Seite ist es für Handy-Hersteller verlockend, auf der Welle mitzuschwimmen und für die Geschwindigkeitsanforderungen der neuen Mobilfunk-Hardware auf Wireless USB umzusteigen. Auf der anderen Seite haben die Großen der Branche einen immensen Geld- und Entwicklungsaufwand in das Design und die Realisierung von Telefonen und Anwendungen auf Basis der Bluetooth- Technologie investiert, die in ihren Augen eine zuverlässige und ausgereifte Verbindungslösung darstellt. Sie wissen auch, dass rund 250 Millionen Verbraucher bereits Bluetooth- Geräte besitzen und mit deren Funktionsweise und Bedienung vertraut sind.

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Eine neue Option

Eine höchst überlegenswerte Option könnte darin bestehen, Bluetooth, USB und UWB zu einer einzigen Konnektivitätslösung zusammenzufassen, die das Beste „aus allen Welten“ miteinander vereint. Aus technischer Sicht jedenfalls wäre eine solche Dreifachlösung durchaus vorstellbar: Bluetooth wäre die Anwendungsschnittstelle zur Übertragung sowohl mit hoher Geschwindigkeit (z.B. Dateitransfers) als auch mit niedriger Geschwindigkeit (z.B. Sprache zwischen Headset und Handy). Ferner wäre es für Steuerungsaufgaben und für die Netzwerkverwaltung verwendbar. Eine darunterliegende Schicht, die Wireless USB/UWB kombiniert, würde Übertragungen mit hoher Geschwindigkeit ermöglichen.

Mit Wireless USB als Basis könnten schnelle Datentransfers wahlweise über Bluetooth oder Wireless USB erfolgen – je nach den Funktionen des jeweiligen Geräts am anderen Ende der PAN-Übertragung. Sprachtelefonie und bestimmte Datentransfers, die sich am wirksamsten und effizientesten mit niedrigeren Datenraten abwickeln lassen, würden dann über Bluetooth erfolgen. Den Benutzern von Mobiltelefonen stünde mit diesem kombinierten Funktionsumfang eine transparente Verbindungslösung für jede Situation zur Verfügung. Sie könnten damit nicht nur die Freisprechfunktionen im Auto und alle anderen Möglichkeiten von Bluetooth nutzen, sondern darüber hinaus – ohne auch nur an die dahinterstehende Technologie zu denken – mit ihrem Handy digitale Fotos zu und von einem PC übertragen, E-Mails mit einem PC synchronisieren oder Klingeltöne zwischen Handy-Modellen verschiedener Hersteller austauschen.

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Eine höchst überlegenswerte Schnittstellen-Option für Handys könnte darin bestehen, Bluetooth, USB und UWB zu einem Interface zusammenzufassen: Bluetooth wäre die Anwendungsschnittstelle zur Übertragung sowohl mit hoher Geschwindigkeit (z.B. Dateit

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