Fragt man nach den »Trends« der Messe, dann mag zunächst ein Blick auf die »Äußerlichkeiten« helfen. Auch wenn es für den Messeveranstalter keinen Anlass gibt, an der Struktur einer erfolgreichen Messe viel zu verändern, so sind doch kleinere Feinjustierungen zu beobachten. So ist z.B. die Eröffnungsveranstaltung am Vorabend der Messe schon seit zwei Jahren gestrichen worden. »Die Aussteller stehen am Abend vor der Eröffnung einfach unter großem Zeitdruck«, sagt Projektleiter Mattausch, »und am nächsten Vormittag ist es wegen des Besucherandrangs noch schwieriger, eine Eröffnung zu besuchen«. Geschäft statt Feier – das ist vielleicht einer der wichtigsten Trends der Messe.
Die Verbände Bitkom und ZVEI betreiben zwar schon seit Jahren Lobby-Arbeit, um in Berlin die Bedeutung der Embedded-Industrie zu verdeutlichen, dennoch fand sich im Terminkalender z.B. der Bundesforschungsministerin bisher keine freie Lücke für die embedded world. »Wenn Frau Schavan kommen würde, würden wir natürlich wieder eine Eröffnung machen«, sagt Alexander Mattausch.
Keynote: Von Vernetzung und Benutzeroberflächen
Technische Trends der Messe könnten sich im Keynote-Vortrag niederschlagen. Bisher ging es bei diesen Vorträgen allerdings nicht um die Produktneuheiten, die in den Messehallen vorgestellt werden, sondern um die Richtung, in die sich die Industrie bewegt. So wird es auch dieses Jahr sein, denn der Keynote-Titel »Expanding embedded world« lässt auf einen Vortrag schließen, der eher das »Große Ganze« im Blick haben wird. Der Redner ist Prof. Yrjö Neuvo aus Helsinki. Vor seinem Ruf an die Technische Universität von Helsinki war er als CTO bei Nokia stark in die Mobiltelefonentwicklung involviert und leitete anschließend von 2004 bis 2007 die Artemis Industry Association, die das gleichnamige EU-Forschungsprogramm auf die Beine gestellt hat. Es wird im Vortrag also sicher um die allgegenwärtige Vernetzung gehen. In der Ankündigung des Vortrags deutet Prof. Neuvo an, dass die Systeme durch diese Vernetzung immer komplizierter werden – sowohl in der Entwicklung als auch in der Benutzung. Deshalb werden gute Benutzeroberflächen »so wichtig wie Sicherheitsaspekte«.