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Die zehn wichtigsten Linux-Sponsoren

4. April 2012, 10:10 Uhr | Joachim Kroll
© The Linux Foundation

Wer sponsert die Linux-Entwicklung? Werden die Kernel-Entwicklung für ihre Arbeit bezahlt? – Der Tätigkeitsbericht der Linux Foundation liefert die Antworten.

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Die Linux Foundation, die als gemeinnützige Organisation die Entwicklung von Linux vorantreibt, hat einen Tätigkeitsbericht über die Weiterentwicklung des Kernels veröffentlicht: Wer was entwickelt hat, wie schnell es geht, und wer die Sponsoren sind.

Die Linux Foundation veröffentlich ihren Tätigkeitsbericht ungefähr im Jahreszyklus. Er beschreibt die Aktivitäten rund um die Kernel-Entwicklung – und damit das größte Gemeinschaftsprojekt in der Geschichte der Software-Entwicklung. Der neue Bericht fasst zusammen, was seit seiner letzten Veröffentlichung passiert ist, insbesondere Arbeiten an den Kernel-Releases 2.6.36 bis 3.2. Die wichtigsten Ergebnisse des Tätigkeitsberichts:

78.000 Entwickler: Insgesamt haben mehr als 7800 Entwickler aus fast 800 Firmen Beiträge zum Linux-Kernel geleistet, seit 2005 das Kernel-Tracking eingeführt wurde. Seit Veröffentlichung des letzten Tätigkeitsberichts im Dezember 2010 haben 1000 Entwickler aus ca. 200 Firmen Beiträge geleistet.

Bezahlung: 75 Prozent aller Kernel-Entwicklungen wird von Entwicklern geleistet, die für ihre Arbeit bezahlt werden. Die Linux-Gemeinde ist demzufolge ein Netzwerk überwiegend professioneller Entwickler.

Die zehn wichtigsten Sponsoren im Zeitraum Dezember 2010 bis März 2012 waren:

  • Red Hat
  • Intel
  • Novell
  • IBM
  • Texas Instruments
  • Broadcom
  • Nokia
  • Samsung
  • Oracle und
  • Google.

Embedded wird bedeutender: Firmen mit Geschäftsschwerpunkt Mobilgeräte und Embedded haben ihre Beiträge zur Kernel-Entwicklung in den letzten Jahren verstärkt. Dies äußert sich nicht nur in der Unterstützung zusätzlicher Hardware, sondern auch in der Übernahme von Verantwortung für die Weiterentwicklung wichtiger Schlüsselfunktionen des Kernels.

Microsoft kooperiert: Zum ersten Mal taucht Microsoft auf der Liste der Sponsoren auf – auf Platz 17. Die Firma, die Linux einst als »Krebsgeschwür« bezeichnete, beteiligt sich heute an der Weiterentwicklung der Virtualisierung. Da Linux sowohl in Unternehmen als auch Mobilgeräten allgegenwärtig ist, setzt Microsoft jetzt offensichtlich auf Kooperation.
 
Schnell: Die Weiterentwicklung ist schnell und beschleunigt sich weiter. In jedes Kernel-Release fließen 8.000 bis 12.000 Patches ein. Ein neues Release wird etwa alle zwei bis drei Monate veröffentlicht. Das entspricht ca. sechs Patches pro Stunde.
 
Der vollständige Berichte kann auf der Seite der Linux Foundation heruntergeladen werden.

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