Der ZVEI warnt vor RoHS-Konformitätstests von Elektronikprodukten mit Kompakt-Prüfinstrumenten: Auf die Resultate sei kein Verlass, betont der Verband.
Schwerwiegende Messfehler bei der Schnellprüfung mit neuerdings angebotenen kleinen Analysegeräten führen häufig zu falschen und nicht belastbaren Aussagen über die RoHS-Konformität. Hierauf weisen Experten des Zentralverbands der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) hin. Für eine sichere Wareneingangsprüfung seien die Geräte ungeeignet.
Ab 1. Juli gelten in der EU gemäß der RoHS-Richtlinie (Restriction of Hazardous Substances) Beschränkungen für bestimmte gefährliche Stoffe in Elektrogeräten. So dürfen Blei, Quecksilber, Cadmium, sechswertiges Chrom, polybromiertes Biphenyl (PBB) und polybromierter Diphenylether (PBDE) nicht mehr enthalten sein. Ein exakter Nachweis der betreffenden Stoffe mit »Screening-Analysen« sei aber nicht machbar.
»Für eine genaue Prüfung der Materialzusammensetzung komplex aufgebauter Messproben wie etwa bestückter Baugruppen bedarf es fachkundiger Messmethoden, über die nur besonders ausgestattete und qualifizierte Labors verfügen«, erläutern die ZVEI-Experten. »Die Messgenauigkeit hängt stark von der sachkundigen Bedienung der Analysegeräte ab und reicht bei Schnelltests ohnehin nur für eine erste oberflächliche Betrachtung.« Durch Fehlmessungen falsch deklarierte Baugruppen führten zum Verbot oder gegebenenfalls zum Rückruf der Geräte und zögen somit erheblichen wirtschaftlichen Schaden für den Hersteller oder Importeur nach sich.