Smarte Produktion als Wettbewerbsfaktor

Deutsche Fertigungsindustrie im globalen Vergleich

26. April 2017, 10:30 Uhr | Karin Zühlke
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Entscheidend im Wettbewerb: Fachkräfte, intelligente Produkte und Partner-Netze

Ausgebildete Fachkräfte sind laut der globalen Deloitte-Studie der Wettbewerbsfaktor Nummer 1 in der Fertigungsindustrie. Sie zu rekrutieren, zu entwickeln und zu halten, ist ebenso entscheidend wie die Förderung neuer Modelle der Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg. Als weiterer zentraler Wettbewerbsfaktor gilt nach Auskunft von Müller-Wolf der Einsatz moderner Technologien: Die digitale und physische Welt verschmelzen, führen zu intelligenteren Produkten und Prozessen und damit zu engeren Verbindungen zwischen Kunden, Zulieferern und der Produktion. Dritter Faktor für Wettbewerbsstärke sind kollaborative Netzwerke und starke Partner-Ökosysteme für integrierte Fertigungs- und Technologie-Cluster.

Epicor
Matthias Müller-Wolf, Epicor »Es geht darum, zu verstehen, welche Bedeutung der Zugriff auf Echzeit-Daten für ein effektives Kommunikationsmanagment von der Maschine bis zum Shop-Floor hat und wie moderne ERP-Systeme dies möglich machen.«
© Epicor

»An dieser Stelle ist ein Vergleich der aktuellen Strategien von Fertigungsunternehmen aus Deutschland und China sowie Indien als Beispiel aufstrebender Wettbewerber interessant«, erklärt Müller-Wolf und verweist dabei auf eine aktuelle Epicor-Studie zu den Risiken und Chancen von Unternehmenswachstum: »56 Prozent der Entscheider in China nennen den Einsatz der richtigen Technologie als wichtigsten Faktor für das Unternehmenswachstum in den vergangenen zwölf Monaten, in Indien sagten dies 41 Prozent. In Deutschland gilt das nur für 30 Prozent«, so Müller-Wolf. Auf die Frage, welche Faktoren das Wachstum insbesondere von mittelständischen Unternehmen fördern, war „Technologieführerschaft“ mit 68 Prozent bei den Befragten in China die Top-Antwort. In Indien liegt der Wert bei 46 Prozent, in Deutschland stimmten dem nur 33 Prozent zu.

Entscheider aus Deutschland und Indien sind sich mit jeweils 52 Prozent einig, dass gut ausgebildete Fachkräfte der wichtigste Faktor für Wachstum sind. In China liegt der Wert bei immerhin 37 Prozent. 70 Prozent der Befragten aus China und 63 Prozent aus Indien setzen vor allem auf Technologie, um einen Mangel an Fachkräften auszugleichen. In Deutschland liegt der Wert bei 51 Prozent.

Technologie spielt bei Unternehmen aus China (76 Prozent) und aus Indien (78 Prozent) auch eine wichtigere Rolle dabei, Mitarbeiter von banalen Tätigkeiten zu befreien, um sie zu halten. Dagegen sind nur 65 Prozent der deutschen Unternehmen dieser Ansicht. Ähnlich liegen die Werte beim Einsatz von Technologien, um flexibleres Arbeiten zu ermöglichen.

Interessant ist zudem, dass Entscheider aus Indien (65 Prozent) und China (49 Prozent) die Rekrutierung junger Fachkräfte aus der zwischen 1980 und dem Jahr 2000 geborenen Generation der „Millenials“ stärker im Fokus für ihr Unternehmenswachstum haben als in Deutschland mit 27 Prozent.

Ganzheitliche digitale Transformation verhilft zum Wettbewerbsvorsprung

»Globale Wettbewerber holen auf und investieren verstärkt in Technologien zur digitalen Transformation«, so Müller-Wolf. »Für Unternehmen in Deutschland gilt daher, im Zuge von Industrie 4.0 nicht isoliert den Wandel der Fertigungsprozesse zu fokussieren. Vielmehr geht es darum, zu verstehen, welche Bedeutung der Zugriff auf Echzeit-Daten für ein effektives Kommunikationsmanagment von der Maschine bis zum Shop-Floor hat und wie moderne ERP-Systeme dies möglich machen.« Die Epicor-Growth-Studie enthält unter dem Link http://www.epicor.com/germany/Company/Business-Growth.aspx viele weitere Informationen.


  1. Deutsche Fertigungsindustrie im globalen Vergleich
  2. Entscheidend im Wettbewerb: Fachkräfte, intelligente Produkte und Partner-Netze

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