Umfrage zu Exit-Strategien

28. April 2020, 16 Bilder
© ebm-papst

Hauke Hannig, ebm-papst Mulfingen:

Die Politik hat in Bezug auf die COVID-19-Krise schnell und richtig mit passenden Instrumenten, wie beispielsweise der breiten Anwendung von Kurzarbeit oder mit Krediten für Selbstständige, reagiert. Wir müssen als Gesellschaft zusammenstehen und die wichtigen Maßnahmen in Bezug auf Hygiene und Abstand weiter sehr ernstnehmen und konsequent umsetzen. Gelingt uns dies weiterhin, können wir mehr und mehr öffnen.

Wir haben bei ebm-papst bereits in der Frühphase in China ganz genau verfolgt, was für Auswirkungen das Virus haben kann und welche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind. Der Geschäftsführer unserer chinesischen Tochtergesellschaft hat uns regelmäßig Updates über die Situation im Land, über die Auswirkungen auf ebm-papst China und über seine getroffenen Maßnahmen geschickt. Bereits im Januar haben wir in internationalen Krisenteams täglich die Lage analysiert, bewertet und Aufgaben beschlossen. Als es die ersten Fälle in Deutschland gab, wussten wir, dass wir ab jetzt sehr vorsichtig sein müssen und haben bereits zu einer Zeit Entscheidungen in puncto Gesundheitsschutz getroffen, als die meisten anderen Unternehmen das Thema noch nicht auf dem Radar hatten. Zum Glück haben wir bis heute nur eine Handvoll Infektionsfälle gehabt, die wir alle sofort isolieren konnten.

Was haben wir gemacht? Wir haben beispielsweise alle Mitarbeiter in der Produktion mit einem Mundschutz ausgestattet und durchgängig A und B Teams gebildet, die sich nie begegnen. Wir waren strenger, als es die Empfehlungen der Gesundheitsämter verlangt haben, beispielsweise haben wir Familien stets als Einheit bewertet. Das bedeutet konkret: Gab es in der Familie eines Mitarbeiters einen Kontaktfall mit einem Infizierten, haben wir auch unserem Mitarbeiter die Quarantäne ermöglicht. Bereits Ende Februar haben wir außerdem kostenlose Tests auf unserem Werksgelände organisiert. Wir sind der festen Überzeugung, dass es auch diese Maßnahmen waren, die dazu beigetragen haben, dass es bislang kaum COVID-19-Fälle in der Belegschaft gibt. Der Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter steht über den Unternehmenszielen. Ganz klar: Ohne ein gesundes Team sind Unternehmensziele nicht realisierbar. Umgekehrt habe ich am Beispiel unserer chinesischen Tochtergesellschaft gesehen, wie schnell man sich wieder auf die Unternehmensziele fokussieren kann, wenn man den Gesundheitsschutz ernst nimmt. Unsere Werke dort laufen schon jetzt wieder mit voller Auslastung.