Bei verhältnismäßig großen Oberflächen, beispielsweise bei IGBTs, wird zur Beseitigung der Konvexität/Konkavität üblicherweise die Auflagefläche auf dem Kühlkörperprofil überfräst, weil die angebotenen Methoden am Markt zur Verringerung des Wärmewiderstandes größere Gaps nicht ohne erheblichen Kostenaufwand überbrücken können. Aus der Vergangenheit bekannt ist der Einsatz von Glimmer in Verbindung mit Wärmeleitpaste. Auch heute noch findet die Wärmeleitpaste teilweise Verwendung, trotz der bekannten Nachteile:
»Phase Change«-Materialien
Einen Schritt weiter ist man mit der Entwicklung der so genannten »Phase Change«-Materialien gegangen, die unter Vermeidung der Nachteile der Wärmeleitpaste eine mindestens gleichwertige, zum Teil sogar bessere thermische Anbindung der Oberflächen gewährleisten. Es handelt sich hierbei um eine spezielle Wärmeleitwachsmischung, die bei 50/60 °C ihre Konsistenz von fest in weich verändert, dabei eine Volumenexpansion von ca. 10 Prozent erreicht und somit die natürlichen Rauheiten der Oberflächen oberhalb der Phasensprung-Temperatur benetzt. Durch diesen Vorgang werden alle negativen Lufteinschlüsse ausgetrieben, was eine hervorragende thermische Verbindung garantiert. Mit dieser Methode wird also in der Regel der geringstmögliche Wärmeübergangswiderstand erzielt.
Die Anlieferform der Phase-Change-Materialien variiert je nach Anbieter. Prinzipiell ist das Material in reiner, ursprünglicher Form erhältlich, in Folienform (relativ aufwändige Verarbeitung), beidseitig aufgetragen auf eine sehr dünne, nicht leitende Folie, zur elektrischen Isolierung und auch aufgetragen auf eine entsprechende dünne Aluminiumfolie zur nicht-isolierenden Anwendung (häufige Verwendung bei IGBTs).