Yamaichi Electronics ist mit seinem »Y-Sol«-Produktprogramm für die strukturierte Verkabelung von Photovoltaik-Anlagen jüngst in ein für das Unternehmen ganz neues Geschäftsfeld vorgedrungen. Zur Intersolar in München hat das Unternehmen erstmals neue Anschlussdosen für beide Modultechnologien vorgestellt: für Siliziummodule (mono- sowie polykristallin) und Dünnschichtmodule. Die Anschlussdosen werden auf der Rückseite der Photovoltaik-Module montiert. Ihre primäre Aufgabe ist es, den vom Modul erzeugten Gleichstrom über Stromklemmen nach außen zu führen. Die Anschlussdose integriert bei auf Silizium-Wafern basierenden Modulen je nach Anwendung eine oder mehrere spannungsgesteuerte Bypass-Dioden. Beim Ausfall eines Moduls, zum Beispiels wegen Verschattung oder Verschmutzung, sorgen die Bypass-Dioden dafür, dass der Strom um die betroffenen Zellbereich herumgeleitet wird. Eine Besonderheit der auch »J-Box« genannten Anschlussdose von Yamaichi Electronics (Junction Box) ist die Verwendung von SMD-Dioden anstelle herkömmlicher Radialdioden, weil erstere einen geringeren thermischen Widerstand haben. Während der thermische Widerstand von Radialdioden üblicherweise ca. 4 K/W beträgt, weisen die von Yamaichi verwendeten SMD-Dioden einen Wert von nur 1,5 K/W auf. Der Vorteil: Fließt der Strom wegen Verschattung eines Moduls durch die Bypass-Diode des betroffenen Abschnitts, erwärmt sich die SMD-Diode wesentlich weniger als eine Radialdiode. Daraus resultieren eine höhere Stromfestigkeit, eine niedrigere thermische Belastung und somit auch weniger Verlustleistung.
Von der Anschlussdose führen Kabel mit montierten Steckverbindern den Strom weiter. Mehrere Module lassen sich so in Reihe miteinander verschalten. Die fertig konfektionierten Steckverbinder sind komplett umspritzt und können sofort verbaut werden. Des Weiteren sind die Dichtelemente bereits unverlierbar in den Steckverbinder eingearbeitet. Je nach Leistungsanforderungen stehen verschiedene Kabel-Leiterquerschnitte von 1,5 qmm bis 6 qmm zur Verfügung. Beim Steckverbinder » Y-SOL3« (Kontaktdurchmesser: 3 mm) wird ein unbeabsichtigtes Ziehen des Kontaktes durch die hohen Auszugskräfte von über 70 N verhindert. Der Steckverbinder »Y-SOL4« kommt hingegen mit einer Verriegelung daher, die über seitliche Rasternasen realisiert wird. Einmal gesteckt, lässt sich dieser Steckverbinder nur noch bewusst mit einem Werkzeug (z.B. Schraubendreher) öffnen. Die Entwicklung und Herstellung der neuen Photovoltaik-Komponenten erfolgt vollständig in Deutschland.
Lumberg hat auf der Intersolar ein Komplettprogramm für die Verkabelung von Photovoltaikanlagen vorgestellt: von Anschlussmodulen für Kristallin- und Dünnschichtmodule über Steckverbinder bis hin zu Kabelbäumen. Die neuen Anschlussdosen für die Kristallinmodule sind modular aufgebaut und mit zwei bis sechs Federkraft-Anschlussklemmen und null bis fünf Dioden verfügbar. Dabei ist eine Zwei-Klemmen-Version nur etwa halb so breit wie eine mit sechs Klemmen. Die neue Serie von Anschlussdosen für Dünnschichtmodule zeichnet sich durch ihr flaches Design aus. Verfügbar ist auch jeweils die passende Ausführung, je nach dem, ob die Kontaktierungsbändchen durch die Rückwand oder über die Modulkante geführt werden.