Intercontec sieht Ein-Kabel-Verbindungen auf dem Vormarsch

Minimierung des Kabelaufwands in der Antriebstechnik

19. November 2013, 12:43 Uhr | Corinna Puhlmann
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Daisy Chain – Ein-Kabel-Verbindungen in der Anwendung

Die größten Vorteile lassen sich erzielen, wenn man die »Ein-Kabel-Verbindungen« zur Verkettung von dezentral versorgten Servomotoren und Lineareinheiten einsetzt und dabei das Potenzial zur Rationalisierung voll ausschöpft. Anstatt jeden einzelnen Motor separat und aufwändig aus dem Schaltschrank zu verkabeln, werden die Verbraucher miteinander verkettet. Jeder Motor ist dabei mit einer integrierten Steuereinheit ausgestattet. Der erste Motor einer Kette wird mit dem Control System im Schaltschrank verbunden. Danach werden nur noch Verbindungsleitungen zum nächsten Motor benötigt. Abhängig von der Motorenleistung und der Leitungsquerschnitte der Anschlussleitung wird die Verkettung dimensioniert. Das Steckverbindersystem »htec« stellt hierfür eine ausreichende Anzahl von Signal- und Busanschlüssen zur Verfügung. Prinzipiell ist dabei jede Art von Feldbussystem integrierbar.

Ein Beispiel aus der Lebensmittelindustrie verdeutlicht das Potenzial: Der Verkabelungsaufwand an einer Verpackungsanlage mit einer Motorenleistung von 1,2 kW konnte von bisher 2 x 250 m Kabel für Signal- und Leistungsleitungen auf ein Hybridkabel mit insgesamt 30 m Kabellänge reduziert werden! Zwei Schaltschränke, die jeweils 2 m hoch und 2 m breit sein mussten, benötigen nur noch einen Platzbedarf von 0,5 m x 0,5 m.

Nach Angaben von Siegried Funk steigt das Interesse an Hybrid-Steckverbindern auf dem Markt. Bereits umgesetzte Projekte tragen dazu bei, dass der Trend weiter an Dynamik gewinnt. »Wir haben mit unseren Produkten einen Anteil daran, dass sich Ein-Kabel-Verbindungen prozesssicher realisieren lassen, denn viele Systeme werden mit unseren Steckverbindern ausgestattet«, sagt Siegfried Funk. »Und die Nachfrage nach unseren Produkten nimmt weiter zu.«

Zweifelsohne hat die Hybridverkabelung große Vorteile. Dennoch – so räumt der Experte ein – gibt es Ausnahmen: »In Anwendungen, in denen extreme Bewegungen und hohe Beschleunigungen auftreten, haben unter Umständen dünnere, schleppfähig ausgelegte Einzelanschlussleitungen einen Vorteil gegenüber den dickeren Hybridleitungen mit mehreren innenliegenden Schirmgeflechten.« Eine weitere Einschränkung ergibt sich durch die zulässigen Mindest-Biegeradien der Leitungen, denn diese sind vom Außendurchmesser des Kabelmantels abhängig. Bei sehr beengten Platzverhältnissen spricht das in bestimmten Applikationen eher für die klassische Verkabelungsmethode. »Sicherlich hat die bislang gängige Verkabelungsmethode mit getrennten Leistungs-, Signal- und Feldbussteckverbindern weiterhin ihre Berechtigung am Markt«, bilanziert Siegfried Funk. Ebenso zweifelsfrei zu prognostizieren sei aber auch, dass die Anzahl der Hybridverbindungen weiter steigen wird.


  1. Minimierung des Kabelaufwands in der Antriebstechnik
  2. Daisy Chain – Ein-Kabel-Verbindungen in der Anwendung
  3. Die jüngste Erweiterung des Produktprogramms

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