Interview mit Bernd Eifer

Erni: Fokus auf den Entwicklungsprozess

27. Juli 2010, 10:40 Uhr | Corinna Puhlmann
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Wie passen die Mini-Backplanes in das Industrieumfeld mit 19-Zoll-Systemen?

Heute finden 19-Zoll-Systeme meist nur noch in kleineren bis mittleren Stückzahlen Anwendung. Gerade die Industrieautomation hat sich schon lange weg vom 19-Zoll-Baugruppenträger bewegt und auch Sondermaschinenhersteller setzen keine 19-Zoll-Systeme mehr ein. Die 19-Zoll-Mechanik bietet hier nur die vertraute Basis in der Höhe und der Tiefe des Aufbausystems. Dieser Trend verstärkt sich mit MicroTCA – auch hier bietet der Standard nur noch die Basis für die Kartengröße. Der Trend geht also hin zu proprietären Lösungen, die hinsichtlich ihrer spezifischen Anforderungen optimiert sind. Genau hier kommt das Konzept der Mini-Backplanes ins Spiel. Entsprechend leistungsfähige Finepitch-Steckverbinder ermöglichen kompakte Aufbauten mit hohen Datenraten.

Neben den SMC-basierten Mini-Backplane-Demonstratoren haben sie auch Systeme auf MicroSpeed-Basis realisiert. Wie unterscheiden sich die Systeme?

Als ungeschirmte Steckverbinder für Anwendungen ohne spezielle Highspeed-Anforderung haben sich die SMC-Typen millionenfach bewährt, etwa in speicherprogrammierbaren Steuerungen. Sie bieten eine hohe Robustheit bei vernünftigem Miniaturisierungsgrad. Darüber hinaus stehen die SMC-Stecker auch in hoch zuverlässiger Einpresstechnik zur Verfügung. Für anspruchsvollere Anwendungen hinsichtlich schneller Datenübertragung empfehlen sich die High-Speed-Steckverbinder »MicroSpeed«, inklusive der entsprechenden Power-Module. Damit lassen sich auch serielle Hochgeschwindigkeits-Verbindungen wie PCI Express 1/2/3, Rapid IO, SATA 1 und 2, Fiber Channel, USB3 und 10Gigabit Ethernet (10GBASE-T oder -KR) adressieren. Als geschirmte Steckverbinder eigenen sich die »MicroSpeed«-Komponenten zudem für Anwendungen mit EMV-offenem Gehäuse oder besonders hohen Anforderungen an das EMV-Verhalten.

Werden Sie künftig auch als Lieferant für Mini-Backplanes auftreten oder geht es Ihnen in erster Linie darum, Design-Optionen aufzuzeigen?

Unser primäres Ziel ist es, Steckverbinder zu vermarkten. Die Demoaufbauten sollen vor allem die Möglichkeiten der entsprechenden Steckverbinder aufzeigen. Gleichzeitig wollen wir jedoch auch unsere Expertise bei der Realisierung von Backplanes und Komplettsystemen einbringen und so unser Systemgeschäft weiter ausbauen. Wir können maßgeschneiderte Lösungen für unsere Kunden realisieren, basierend auf einem Baukastensystem mit modularen Komponenten. Das ermöglicht eine besonders kostengünstige Entwicklung. Diese kostenoptimierten Lösungen sind vor allem in Anwendungen wichtig und gefragt, in denen zusätzliche Features wie Systemmanagement nicht gewünscht oder erforderlich sind.


  1. Erni: Fokus auf den Entwicklungsprozess
  2. Wie passen die Mini-Backplanes in das Industrieumfeld mit 19-Zoll-Systemen?
  3. Vertrieb mit System

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