Interview mit Arrow

Mehr Wertschöpfung – mehr Marktanteile!

14. Februar 2013, 9:43 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Supply Chain Management und End-of-Life

Referenzplattformen zählen ja mittlerweile zu beliebten Hilfstools für die Kunden. Bei Arrow gibt es dazu den Service »Testdrive« – was ist darunter zu verstehen?
Das ist eine Online-Plattform, auf der der Kunde hunderte von Tools unserer Hersteller und unsere eigenen Tools findet. Der Kunde kann diese Tools innerhalb von 28 Tagen testen und muss sich dann erst entscheiden, ob er mit ihnen weiterarbeiten möchte. Ein Beispiel dafür ist das BeagleBundle Board, das wir gemeinsam mit Microsoft Embedded und Texas Instruments vorgestellt haben.

Supply Chain Management und Logistik sind heute Standard, so heißt es zumindest. Mittlerweile erwarten die Kunden, dass ein Distributor Logistik »kann«. Ist darüber überhaupt noch eine Differenzierung möglich?
Forecast-Verarbeitung, EDI und Kanban sind in der Tat Standardservices im Markt. Wir differenzieren uns aber darüber, dass wir diese »Standard«-Services global anbieten im Vergleich zu vielen Mitbewerbern am Markt. Aber die Logistik und das Supply Chain Management hören ja nicht bei der Lieferung der Komponenten auf. So haben wir z.B. einen globalen Programmierservice oder bieten »In Plant Programming« an. Was der Kunde hier bevorzugt, hängt individuell von ihm ab. Wenn der Kunde aber das Equipment im eigenen Haus hat, ist das natürlich flexibler im Sinne eines effizienten Supply Chain Managements, weil er damit seine Lieferanten reduzieren kann. Desweiteren übernehmen wir auch Fertigungsdienstleistungen über Partner für den Kunden oder stellen dem Kunden Vor-Ort-Mitarbeiter zur Verfügung, zum Beispiel für klassische kommerzielle Tätigkeiten in der Logistikabwicklung als Einkauf-Interface oder auch Ingenieure für die Entwicklungsdienstleistungen.

Steigt die Nachfrage nach der Bauteileprogrammierung?
Die Bauteile werden komplexer, und der Bedarf steigt dementsprechend. Hier bewegen wir uns in einem guten Geschäftsumfeld, was unsere Auslastung anbelangt. Aber es gibt natürlich auch die Möglichkeit, direkt in der Fertigung zu programmieren.

Gerade Auftragsfertiger benötigen produktionsgerechte Mengen – inwieweit können Sie als großer Volumendistributor auf solche Anforderungen eingehen?
Bei den Auftragsfertigern gibt es eigentlich kaum jemanden, der weniger als eine Rolle kauft. Engineering-Unternehmen hingegen brauchen oft Kleinmengen. Wir liefern von einem Stück bis zu vielen Tausend. Unser Vertriebskanal Arrow Advantage wickelt auch Kleinmengen ab und bedient die Kunden primär am Telefon, ergänzt durch den Außendienst und unsere Online-Plattform.  

Seit kurzem bietet Arrow auch die Konfektion von Steckverbindern an – für welche Hersteller? Gibt es Mindestabnahmemengen, und wie lange dauert die Lieferung solcher spezifischer Stecker?
In Europa arbeiten wir in der Anfangsphase mit Amphenol und ITT zusammen. Weitere Hersteller sind in Planung. Auf globaler Ebene bilden wir auch die Hersteller TE Connectivity, Deutsch und Glenair ab, d.h. diese Hersteller sind für Kunden in Europa auch erhältlich, allerdings dann mit etwas längerer Lieferzeit. Diese beträgt bis zu einer Woche aus unserem europäischen Distribution Logistics Centre Venlo und bis zu zwei Wochen aus unseren Facilities in den USA. Mindestabnahmemengen gibt es keine.  

Stichpunkt »End of Life«: Auch hier hilft Arrow im Rahmen der Lifecycle Services weiter: Wie sieht das genau aus? Übernimmt Arrow den Last Time Buy und die Langzeitlagerung?
Das ist ein Service, den wir schon seit Jahren anbieten. Welchen Weg wir gehen, klären wir individuell mit dem Kunden. Dabei gibt es zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen, zum Beispiel: Wer übernimmt bei einer Einlagerung die Finanzierung? Wir übernehmen sie, wenn es der Kunde wünscht. Oder wie sieht es mit der Garantie aus?

Wo liegen die Herausforderungen bei der Langzeitlagerung?
Sie brauchen einen möglichst zuverlässigen Forecast. Je genauer die Bedarfsplanung ist, umso genauer kann man planen. Steigt ein Hersteller aus einer Technologie aus, übernehmen wir auch mal den kompletten Bestand, ohne Kundenauftrag, wenn wir den Eindruck haben, dass es Bedarf gibt und für uns ein Business-Case dahinter steht. Die Bauteile sind dann in solchen Fällen exklusiv nur über uns zu beziehen. Zum Teil lassen wir auch nachfertigen, wenn wir auf Die-Ebene einlagern.




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