Glyn: »Es ist noch zu früh um zu jubeln«

22. Oktober 2009, 17:17 Uhr | Carmen Skupin, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Glyn: »Es ist noch zu früh um zu jubeln«

Nicht wenige Firmen investieren trotz Umsatzflaute, um in den Startlöchern zu stehen, wenn der Markt wieder anzieht…

Wir haben die letzten Jahre genutzt, um uns stark in Europa auszudehnen. Wir wollen als europäischer Design-In und Support-Distributor aufgestellt sein und wahrgenommen werden. Diese Struktur und Kompetenz zu nutzen ist sowohl für unsere Kunden als auch unsere Hersteller attraktiv. Zudem haben wir bereits in Wachstumsbereiche wie Displays und Wireless investiert. Heute sind wir darin stark und können am anhaltenden Wachstum teilnehmen. Alle, die jetzt erst damit anfangen sind spät dran und haben die Eintrittsbarrieren noch vor sich. Wie bereits erwähnt: Wir haben, anders als einige Mitbewerber, keine Kapazitäten abgebaut. Das ist vergleichbar damit, im Boomjahr 2007 zu verkünden auf einen Schlag 20 bis 30 Prozent mehr Mitarbeiter einzustellen. Wenn das keine Investitionsoffensive ist, was dann?! 

Wird die Krise zu strukturellen Veränderungen in der Distributionslandschaft führen?

Besonders interessant ist im Moment die Entwicklung der Online-Distribution. Wer wird besonders durch sie unter Druck geraten? Langfristig wollen sich die darin gut aufgestellten Spieler sicher nicht mit dem Kleinmengen-Geschäft zufrieden geben. Kurzfristig gedacht erscheint dies auch aus Herstellersicht sehr attraktiv zu sein. Man legt einfach die eigenen Produkte zu den Millionen Konkurrenzbauteilen in ein riesiges Regal. Die Design-In-Entscheidung überlässt man ohne aktiven Support dem Zufall. Das ist billig, kann aber langfristig sowohl bei Kunden als auch bei Herstellern zu einem bösen Erwachen führen. Nämlich dann, wenn es beide am Ende mehr kosten wird als eingespart wurde.

Einige Hersteller werden wieder erkennen, dass der aktive Vertrieb eines Distributionspartners einen sehr hohen Wert darstellt. Ein Online-Distributor mit hunderten von Linien kämpft nicht für einzelne Hersteller. Viele Kunden werden feststellen, dass es für sie wertvoll ist einen Menschen beim Distributor ausfindig machen zu können, der sich auskennt. Der ihnen Lösungen für ihre Fragen und Probleme anbietet. Die Produkte werden immer komplexer, die Produktlebenszyklen kürzer. Integrierte Systemlösungen, schnelle Starthilfen und kompetente Ansprechpartner wie bei Glyn werden daher immer wichtiger.

Außerdem, wer überwacht das laufende Design auf Abkündigungen, informiert und disponiert vorausschauend im Sinne des Kunden? Wie sollen komplexe Logistik-Systeme online realisiert werden? Wie war noch die Nummer der Feuerwehr, wenn´s in der Produktion an Nachschub »brennt«?  


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