Sie war eines der »Highlights« der diesjährigen IAA, die Einliterauto-Studie L1 von Volkswagen, die bis zu 160 km/h erreicht und nur 1,38 Liter Diesel bei 36 g/km CO2-Emissionen verbraucht. Damit ist sie das derzeit sparsamste Auto der Welt.
Auf der diesjährigen IAA präsentierte Volkswagen mit der Studie L1 einen Ausblick auf eine Serienversion des Einliterautos. Das Voll-Hybrid-Fahrzeug wiegt dank seiner mit Carbonfasern verstärkten Kunststoff-Karosserie (CFK) nur 380 kg und verbraucht durchschnittlich nur 1,38 Liter Diesel auf 100 km. Damit stellte Volkswagen das sparsamste Auto mobil der Welt vor, dass auch bei den CO2-Emissionen mit nur 36 g/km eine neue Bestmarke erzielt. Die Kombination aus Hightech-TDI und E-Motor beschleunigt den L1 auf eine Spitzengeschwindigkeit von 160 km/h.
Die stark aerodynamische und 124 kg leichte CFK-Karosserie des L1 besticht durch einen Cw-Wert von 0,195. »Es ist eine gigantische Herausforderung, die Fertigung des Monocoque aus CFK im Hinblick auf die Kosten in den Griff zu bekommen«, erklärte Dr. Ulrich Hackenberg, Volkswagen Markenvorstand des Bereichs Entwicklung. Einmalig bei der CFK-Karosserie des L1 ist das Verhältnis der Dimensionen. Während die Länge des L1 mit 3.813 mm noch in etwa der eines VW Fox und die Höhe von 1.143 mm fast der eines Lamborghini Murciélago entspricht, gibt es für die aerodynamisch optimierte Breite (1.200 mm) derzeit weltweit keine Vergleichsgröße. Bei der Sitzanordnung des Zweisitzers behalfen sich die VW-Ingenieure aerodynamischer Vorlagen von Segelflugzeugen mit dem Ergebnis, das die die beiden Sitze hintereinander angeordnet wurden. Dies reduziert die Widerstandsfläche. Ähnlich wie bei einem Segler, erfolgt denn auch der Einstieg über eine seitlich öffnende Dachhaube.
Insgesamt wurde jedes Bauteil des L1 neu konstruiert. Unter anderem wurde ein spezielles Fahrwerk mit Alukomponenten entwickelt sowie die CFK-Technologie aus der Formel 1 und dem Flugzeugbau in die Automobilfertigung transferiert. Zudem verpasste Volkswagen dem Einliterauto einen Hybridantrieb kombiniert aus einem Hightech-TDI- und einem Elektromotor. In der nachfolgenden Bildergalerie haben Sie die Möglichkeit die Details des L1 genauer zu betrachten:
Eine weitere Innovation des L1 stellen seine LED-Hauptscheinwerfer dar, die das Ergebnis eines Gemeinschaftsprojekts von Volkswagen und Osram sind. Osram entwickelte hierfür eine sparsamere Version seiner Joule-JFL2-LED-Module, die in der Standardkonfiguration nur 14 W verbrauchen. Volkswagen seinerseits konstruierte die Reflektoren, die es möglich machen, gesetzeskonforme Scheinwerfer mit neuester Lichttechnologie umzusetzen. Die LED-Module selbst entstanden in Zusammenarbeit des Bereichs Osram Automotive Lighting mit dem Regensburger LED-Spezialisten Osram Opto Semiconductors.
Die Joule-JFL2-Module übernehmen im L1 die Funktionen des Abblend- sowie des Fernlichts. Insgesamt drei Module benötigt jeder der nur fünf Zentimeter hohen Scheinwerfer dafür. Zwei sorgen für das ECE-konforme Hauptlicht, eines für die Fernlichtfunktion. Neben den Dioden ermöglichen dies die von Volkswagen entwickelten Reflektoren, die das LED-Scheinwerferlicht gerichtet auf die Straße werfen. Folglich ist die Beleuchtung des Einliterautos mit einer Leistungsaufnahme von 19 W pro Abblendlicht deutlich energieeffizienter als herkömmliche Scheinwerferlösungen, in denen meist Halogenlampen mit 55 W arbeiten. Selbst Xenon-Lampen mit nur 35 W Leistungsaufnahme verbrauchen bei Verwendung des Abblendlichts rund 20 Prozent mehr Energie als die zwei LED-Module für das Abblendlicht.