
Mehr Informationen auf kleinstem Raum
Die Evolution vom zuvor beschriebenen hybriden, also elektromechanischen Ansatz, zum rein virtuellen Armaturenbrett (Bild 3, Kategorie 5), also zu einem Display, auf dem gegebenenfalls auch die Rundinstrumente grafisch dargestellt werden können, ermöglicht es, eine Vielzahl schnell anpassbarer Design-Varianten mit einem Maximum an Informationsdarstellung zu kombinieren. Eine von Fujitsu entwickelte Evaluierungsplattform für virtuelle Anzeigeeinheiten demonstriert die Umsetzung auf Basis einer Kombination von Mikro- und Grafikcontroller aus dem eigenen Hause. Der eingesetzte Mikrocontroller ist der bereits beschriebene MB91F467D in Verbindung mit dem Grafikcontroller MB86276, der die Darstellung und Umsetzung des digitalen und vollständig virtuellen Armaturenbretts übernimmt. Diese Lösung verzichtet gänzlich auf bewegliche Bauteile wie Schrittmotoren und ersetzt darüber hinaus LEDs als Anzeige und Beleuchtungselemente.
Die Verbindung des MB91F467D mit dem MB86276 wird über ein paralleles 32 bit breites Bus-Interface realisiert, das beispielsweise auch für den Anschluss des Bildspeichers genutzt werden kann. Überschreitet die Menge der anzuzeigenden Bilddaten die Kapazität des internen Mikrocontroller-Flash-Speichers, so können diese alternativ auch in einem externen Flash-Speicher abgelegt und bei Bedarf vom Mikrocontroller an den Grafikcontroller gesendet werden. Diese Variante gewährleistet schnelle Updates der Bilddaten zur Laufzeit, um Änderungen im Grafikdesign einzupflegen und umgehend auf Kundenwünsche reagieren zu können.
Für kostenoptimierte Systeme steht auch eine serielle I2C-Anbindung zur Verfügung, die ebenfalls eine vollständige Steuerung des Grafikcontrollers ermöglicht. Dies geht selbstverständlich zu Lasten der maximalen Bandbreite. Zur Programmierung und Steuerung des Grafikcontrollers stellt Fujitsu eine optimierte Grafikbibliothek zur Verfügung, die den gesamten Funktionsumfang des MB86276 in einer komfortablen Grafik-API zugänglich macht.
Der MB86276 als 2D-Grafikcontroller integriert mehrere Hardwarebeschleuniger und bietet Alpha-Blending (Transparenzsteuerung), Anti-Aliasing und Chroma-Keying. Nutznießer ist der Mikrocontroller, der von komplizierten und rechenintensiven Grafikberechnungen entlastet wird. Mit einer maximalen Auflösung von 1280 × 768 Pixeln, Unterstützung für zwei separate Anzeigeinstrumente und einem flexiblen Display-Timing lassen sich die unterschiedlichsten, marktgängigen Displays anschließen und ansteuern. Sechs Grafikebenen (Layer) und eine „Alphaplane“ bieten die Möglichkeit, Überblendungen zwischen den einzelnen Bildebenen und die Erzeugung von Animationen effizient vorzunehmen. Eine integrierte Videoschnittstelle mit nachträglicher Bildskalierung ermöglicht die Erfassung und Darstellung von Videobildern aus unterschiedlichsten Quellen.