UL entwickelt Sicherheitsstandard für Elektroauto-Anschlusskabel

20. Oktober 2009, 9:52 Uhr | Björn Graunitz, Elektronik automotive

Underwriters Laboratories (UL) ist bestrebt, eine Reihe neuer Prüfungsrichtlinien für Indoor- und Outdoor-Anschlusskabel von Elektroautos heraus zu bringen, die OEMs dabei helfen sollen, sicherere und effizientere Elektroautos und Plug-in Hybride herzustellen.

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Der amerikanische Zertifizierungs-Spezialist will damit dazu beitragen, dass die Zahl produzierter Elektroautos weiter anwächst. Die Prüfungsrichtlinien für die Anschlusskabel sind nur einige der zunehmenden Anzahl von Sicherheitsstandards, die UL für Produktkategorien von Elektroautos entwickelt. Dazu gehören elektrische Kabel, Ladestationen, Steckverbindungen und Motoren. Zudem hat UL kürzlich sein Vorhaben bekannt gegeben, eine Reihe von neuen Prüfungsrichtlinien für große Batterien in Elektroautos zu veröffentlichen. Der zukünftige Standard für die Anschlusskabel, UL Subject 2594, wird mit dem amerikanischen National Electric Code Article 625 übereinstimmen.

Anschlusskabel schaffen eine elektrische Verbindung, um Elektroautos zuhause oder an öffentlichen Ladestationen aufzuladen. Daher berücksichtigen die Produktsicherheitstests stationäre und transportable Anschlusskabel, einschließlich angeschlossener Stecker, flexibler Netzkabel, Berührungsschutz-Schaltungen, Kabel für Elektrofahrzeuge sowie Steckverbindungen für Fahrzeuge. Komponenten für Elektroautos, die das UL-Zeichen aufweisen, sind auf Überlastungsschutz, das Risiko durch elektrische Schläge und Brennbarkeit getestet.

Nach Schätzungen von Pike Research sollen bis zum Jahr 2015 in den USA rund eine Mio. Ladestationen in Betrieb und mehr als eine Mio. Elektroautos auf der Straße sein – bis zum Jahr 2020 soll diese Zahl auf fünf Mio. Fahrzeuge anwachsen. Auch in Deutschland gehen Experten von einer vergleichbaren Entwicklung aus. Der Nationale Entwicklungsplan Elektromobilität der Bundesregierung sieht vor, dass bis zum Jahr 2020 eine Mio. Elektroautos auf den deutschen Straßen fahren – bis zum Jahr 2030 soll sich die Anzahl bis auf fünf Mio. steigern.

Um bei der Entwicklung von Elektroautos und den dazugehörigen Komponenten den Sicherheitsaspekt nicht aus den Augen zu verlieren, ist es wichtig, sich mit den absehbaren Gefahren zu befassen und neue Sicherheitsrichtlinien einzuführen, die den aktuellen Technologien entsprechen. »Die Einführung von Sicherheitsstandards für Komponenten von Elektroautos eröffnet UL Möglichkeiten das Design sowie die Entwicklung der globalen Elektroauto-Industrie zu beeinflussen«, erklärt Gary Savin, General Manager von Underwriters Laboratories Energieverteilungs- und Automatisierungssparte. »Das zukünftige Wachstum in der Produktion von Elektrofahrzeugen und die Akzeptanz durch die Verbraucher werden zu enormen Vorteilen für die globale Wirtschaft sowie für den weltweiten Kohlenstoffausstoß führen, doch es muss vor allem die Sicherheit berücksichtigt werden, wenn neue Konzepte eingeführt werden.«


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