Effiziente Überprüfung der Steuergerätekonfiguration

Richtig konfiguriert

20. Oktober 2009, 8:05 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Richtig konfiguriert

Testmethode aus dem Luftfahrtbereich

Die Grundidee zur werkzeuggestützten Überprüfung kommt dabei aus der Luftfahrtindustrie, wo aufgrund von erhöhten Sicherheitsanforderungen derartige Werkzeuge den Stand der Technik darstellen. Anhand des Beispiels der Entwicklung von FlexRay-Steuergeräten nach AUTOSAR wird gezeigt, wie sich diese Methode auch im Automobilbereich einsetzen lässt (Bild 2). Hauptsächlich von der Anforderung komplexer Funktionen nach einer höheren Datenübertragungsrate getrieben, erfolgt aktuell die Migration verschiedener Steuergeräte auf das Übertragungsprotokoll FlexRay.

Das FlexRay-Protokoll wird dabei über mehr als 200 Parameter konfiguriert. Die korrekten Konfigurationsparameter werden vom OEM in der Netzwerkplanung ermittelt. Beim zeitgesteuerten Netzwerkprotokoll FlexRay, wo die Datenübertragung zu vorher definierten Zeitpunkten deterministisch stattfindet, ist der Netzwerk-Schedule festzulegen. Dazu wird mit einem Netzwerkplanungswerkzeug das genaue zeitliche Verhalten für alle im Netzwerk zu übertragenden Signale für alle Steuergeräte festgelegt. Daneben macht es die hohe Datenübertragungsrate bei FlexRay notwendig, auch die elektrischen Parameter zu optimieren.

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Bild 2. Exemplarischer Ablauf für eine Steuergeräteentwicklung mit FlexRay als Bussystem.

Aufwendige Messungen in Versuchsaufbauten helfen, den notwendigen Kompromiss zwischen Übertragungsqualität, Datenrate, Leitungslänge und Anordnung der Steuergeräte und Kabel zu finden. Ergebnis dieser Arbeiten beim OEM ist die standardisierte FlexRay-Kommunikationsbeschreibung, ein FIBEX-File, das die korrekten Parameter für die Konfiguration des FlexRay-Busses enthält.

Aufgabe des Tier-1-Zulieferers ist es nun, dieses FIBEX-File in eine entsprechende Konfiguration der FlexRay-Protokoll-Software im Steuergerät umzusetzen. Dazu wird mithilfe eines Konfigurations- und Generator-Tools der AUTOSAR-Kommunikations-Stack konfiguriert, optimiert und der entsprechende Code generiert. Anschließend wird der Kommunikations-Stack mit dem Rest der Steuergeräte-Software entsprechend des Software-Build-Prozesses compiliert und auf das Steuergerät geladen.

Verschiedene Versionen und Standards erschweren die Tests

Dieser Prozess ist relativ komplex, es existieren verschiedene Versionen des FIBEX-Files und der Standard-Software, die in den unterschiedlichen Integrationsstufen über den Entwicklungszyklus der Steuergeräte integriert werden. Es gibt vielfältige Möglichkeiten und vor allem Notwendigkeiten eines Eingriffs des Nutzers, zum Beispiel um Optimierungseinstellungen im Standard-Software-Konfigurations-Tool vorzunehmen.


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