Software zur einfacheren Beherrschung von Kfz-Messtechnik

Mehr Messkomfort

9. Juni 2009, 11:02 Uhr | Jörg Strothmann und André Neitzel
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Einsatzbeispiel Windkanal

Die Vorteile von IPEmotion zeigen sich in erster Linie bei Anwendungen, in denen Messreihen möglichst schnell und ohne Unterbrechungen durchgeführt werden müssen. Zum Beispiel bei Tests der Fahrzeugklimatisierung in einem Klimawindkanal, da hier jeder Minute direkt Kosten für den Anwender verursacht.

Bei der Vorbereitung auf einen derartigen Einsatz werden die relevanten Signale und Mess-Stellen definiert. Mit einem Notebook und IPEmotion wird dann vom Versuchsingenieur am Fahrzeug die verbaute Messtechnik konfiguriert und das Fahrzeug anschließend in den Klimawindkanal gebracht. Während der Messung, die er aufzeichnet und live in der Visualisierungsoberfläche von IPEmotion beobachtet, kann er – falls nötig – einzelne Signale hinzufügen oder Skalierungen anpassen, ohne die Messung zu stoppen oder die Testzeit zu verlängern (LiveAdaption). Die Speicherung der Messdaten erfolgt in einem konfigurierbaren Zielformat (z.B. Excel). EffectiveView erlaubt schon während einer aktiven Messung den Zugriff auf eine zurückliegende Testreihe mit Analysemöglichkeiten. Die Messdaten können auch nachträglich in ein anderes Datenformat exportiert werden.

Hauptvorteil: Alles aus einer Hand

Die IAV GmbH setzt im Bereich „Versuch – Heizung/Klimatisierung“ seit etwa sieben Jahren Messtechnik von Ipetronik ein. Das Spektrum reicht dabei von stationären Fahrzeugversuchen in Klimakammern und Windkanälen über mobile Fahrzeugversuche auf Teststrecken und im realen Fahrbetrieb sowie Prüfstandsuntersuchungen von Komponenten und Gesamtsystemen. IPEmotion konnte bei IAV bereits in der Beta-Version getestet werden.

Im Bereich Messdatenerfassung ist dabei aus Sicht des Testers ein großer Schritt nach vorn gelungen. Bisher wurden die Ipetronik-Module in Verbindung mit einer CAN-Schnittstelle eines anderen Anbieters und einer Mess- und Auswerte-Software eines weiteren Anbieters betrieben. Speziell die Einrichtung eines Computers dauerte sehr lange durch die Vielzahl der einzubindenden Treiber, die notwendig waren, um die drei Komponenten miteinander zu betreiben. Die neue Software wird dagegen per Assistent installiert und kann sofort eingesetzt werden. Vorraussetzung ist lediglich, dass eine oder mehrere CAN-Schnittstellen auf dem entsprechenden Computer installiert sind, die automatisch erkannt und genutzt werden.

Die einfache Handhabbarkeit des Programms zeigt sich nicht nur bei der Installation, sondern vor allem bei der Benutzung. Durch die automatischen Konfigurationsmöglichkeiten ist es einfach, zu ersten Messwerten zu kommen. sj

Autoren:

Dipl.-Ing. Jörg Strothmann
studierte Nachrichtentechnik in Düsseldorf. Nach langjähriger Tätigkeit als Entwicklungsleiter in den Bereichen der Messdatenerfassung, Anlagenüberwachung und Prüfstandautomatisierung übernahm er 2006 die Leitung der Software-Entwicklung im Hause Ipetronik.

joerg.strothmann@ipetronik.com

Dipl.-Ing. (FH) André Neitzel
studierte nach seiner Ausbildung zum Kfz-Elektriker Fahrzeugtechnik an der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel. Seit 2002 arbeitet er als Versuchsingenieur bei der IAV GmbH im Bereich Heizung/Klimatisierung und ist dort verantwortlich für Messtechnik, Komponentenversuche, Gesamtfahrzeugversuche und Sonderprojekte.

andre.neitzel@iav.de


  1. Mehr Messkomfort
  2. Mehr Messkomfort
  3. Automatisierte Kanalkonfiguration
  4. Einsatzbeispiel Windkanal

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