Software zur einfacheren Beherrschung von Kfz-Messtechnik

Mehr Messkomfort

9. Juni 2009, 11:02 Uhr | Jörg Strothmann und André Neitzel
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Mehr Messkomfort

Bei IPEmotion wird das gesamte Anwenderwissen im Messtechnik-Umfeld umgesetzt und auf modernsten Software-Methoden und -Tools aufgebaut, die in der Windows-Welt zur Verfügung stehen. Moderne Ergonomie und Modularität bildeten die Basis für die komplette Neuentwicklung. Hieraus ergeben sich zahlreiche Vorteile für den Anwender. Zu den wichtigsten Funktionen von IPEmotion gehören:

  • OneClickAcquisition: Automatische Messmodul-Erkennung, Konfiguration und Visualisierung.
  • LiveAdaption: Anpassung der Visualisierung/ Skalierung während einer laufenden Messung.
  • EffectiveView: Anzeige der Messwerte während einer laufenden Messung in der gleichen Software-Oberfläche.
  • M.A.L.-PlugIn: Einfache und herstellerabhängige Einbindung von Mess-Systemen über die Plugin-Technologie und ein offen gelegtes Schnittstellenkonzept – siehe nächsten Abschnitt.
  • InterSynchronity: Exakte Zeitsynchronität der Daten über alle verwendeten Schnittstellen und Geräte hinweg.
  • DirectFormat: Direkte Abspeicherung von Messdaten für beliebige nachfolgende Analyseprozesse.
  • DualAutomation: Zwei vollständig integrierte Automatisierungsmethoden für einfache, automatisierte Bedienung und komplexe Automatisierungsprozesse.
  • DirectSupport: Integrierte Erzeugung von Support-Daten im Problemfall für schnelle Lösungsfindung.

Fremde Hard- und Software mit dem M.A.L.-Konzept einbinden

Ein wesentliches Element der neuen Software ist das M.A.L.-Konzept (Manufacturer Application Layer, Bild 2). Mit M.A.L. kann der Anwender fremde Mess-Hard- und -Software in IPEmotion einbinden. Möglich wird dies durch eine offen gelegte, standardisierte Schnittstelle, die es jedem Gerätehersteller oder Anwender gestattet, M.A.L.s selbst zu entwickeln. Für jede Schnittstelle existiert ein separates M.A.L.-Plug-in in Form einer DLL oder eines Assembler-Code, das über einen Gerätetreiber mit der angeschlossenen Hard- bzw. Software kommuniziert (Bild 3).

Zur Entwicklung von M.A.L.s stellt Ipetronik eine detaillierte Dokumentation zur Verfügung, beispielsweise ein Stylesheet, das vorgibt, wie mögliche Dialogseiten auszusehen haben. Die Programmierung ist in jeder Programmiersprache möglich, mit der sich eine Windows-DLL erstellen lässt.

Zum Marktstart werden M.A.L.s für die wichtigsten Hersteller im Automobilumfeld bereitgestellt. Diese werden laufend weiterentwickelt, etwa im Rahmen einer Online-Community, die M.A.L.s als Open-Source über ein von Ipetronik betreutes Portal bereitstellen. Jeder Hardware-Hersteller und Anwender erhält freien Zugang zu den offen gelegten Schnittstellenbeschreibungen, um M.A.L.s mit Hilfe des kostenlos verfügbaren M.A.L.-Designers selbst zu erstellen.

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Bild 2. Anbindung von M.A.L.s an IPEmotion-Messkern und -Oberfläche.

Bei M.A.L.s kann zwischen zwei Varianten unterschieden werden:

  • Von Ipetronik zertifizierte M.A.L.s werden mit IPEmotion ausgeliefert und sind bei Wartungsverträgen mit eingeschlossen.
  • Nicht zertifizierte M.A.L.s stehen über das .org-Portal frei zur Verfügung. Für diese übernimmt Ipetronik keinen direkten Support.

IPEmotion fragt beim Start alle aktiven M.A.L.s ab, angeschlossene Geräte werden automatisch erkannt und angezeigt, es kann zwischen einer benutzergeführten und einer automatischen Konfiguration gewählt werden. Die benutzergeführte Konfiguration führt den Anwender Schritt für Schritt durch die einzelnen Menüs, die automatische Konfiguration richtet anhand der angeschlossenen Hardware die Oberfläche komplett ein. Im Anschluss an die Konfiguration wird die Messung gestartet und die Signale werden in Diagrammen und Instrumenten angezeigt.

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Bild 3. Prinzipieller Aufbau des M.A.L.-Plug-in-Konzepts.

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  3. Automatisierte Kanalkonfiguration
  4. Einsatzbeispiel Windkanal

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