Renault zündet Elektroauto-Modellfeuerwerk

11. November 2009, 9:31 Uhr | Björn Graunitz, Elektronik automotive

Neben dem Fluence Z.E., hat Renault beschlossen noch drei weitere Elektroauto-Modelle in den nächsten Jahren zu produzieren. Damit startet Renault als erster OEM eine Elektroauto-Modelloffensive auf dem europäischen Markt.

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Ab dem Jahr 2012 will Renault sein erstes Elektroauto der Kompaktklasse auf Basis der Studie Zoe Z.E., die auf der diesjährigen IAA zu sehen war, im Werk Flins bei Paris produzieren. Das Concept Car gibt zugleich einen ersten Eindruck davon, wie das neue Modell aussehen könnte.

Der Elektromotor des Elektro-Viersitzers leistet 70 kW (95 PS) und bietet ein maximales Drehmoment von 225 Nm. Die Lithium-Ionen-Batterie ermöglicht eine maximale Reichweite von 160 Kilometern und lässt sich auf drei Arten laden: per Standardladung, per Schnellladung oder per Austausch an der Quickdrop-Station (analog zum Fluence Z.E., dem ersten Elektroauto das ab 2010 auch in Deutschland erhältlich sein soll). Die Standardladung erfolgt über eine herkömmliche 220-Volt-Steckdose innerhalb von vier bis acht Stunden. Die Schnellladung ist an speziell dafür gedachten Ladestationen mit 400-Volt-Kraftstrom innerhalb von 20 Minuten möglich. Noch zügiger funktioniert das Quickdrop-System, bei dem die leere Batterie innerhalb von drei Minuten gegen einen frisch geladenen Akku ausgetauscht wird.

Zusätzlich verfügt der Zoe Z.E. über einen ausfahrbaren Heckspoiler, der ab 90 km/h zusätzlich die Aerodynamik verbessert. Die LED-Leuchten im Heckflügel dienen ebenso wie die Leuchten in der Haifischflossen-förmigen Antenne als Bremslicht. Das Dach ist mit wabenförmigen Photovoltaik-Zellen bestückt, die Sonnenenenergie in elektrische Energie umwandeln, die zur Klimaregulierung im Interieur zum Einsatz kommt. Die seitlichen Lufteinlässe leiten die notwendige Kühlluft zu den Batterien. Weiteres Merkmal sind die beiden Energie-optimierten Videokameras, die anstelle der Außenspiegel zum Einsatz kommen und ihre Bilder auf den zentralen Innenrückspiegel senden und dem Fahrer damit ausreichend Sicht (ohne toten Winkel) auf das Verkehrsgeschehen hinter ihm liefern. Der Zustieg zum Zoe Z.E. Concept erfolgt über zwei Flügeltüren. Zu den Fondsitzen gelangen die Passagiere durch zwei Schmetterlingstüren, die zusätzlich den seitlichen Zugang zum Kofferraum ermöglichen.

Die Armaturentafel ist mit einer Membran versehen, in der die Renault-Ingenieure berührungssensitive Bedienungselemente integriert haben, die bereits auf leichten Fingerdruck reagieren. Alle wichtigen Informationen lassen sich auf dem großformatigen TFT-Panorama-Display dargestellen, das in einer Glaskugel untergebracht ist. Neben Navigationsinformationen sind hier auch die Anzeigen des Batterieladezustands und der aktuellen Batteriekapazität integriert. Zudem lässt sich über das Display die Farbe der Interieurbeleuchtung wählen -parallel lässt sich das Lichtambiente auch über einen Sensor im Sitz automatisch auf die Kleidung des Fahrers abstimmen. Ein weiteres Merkmal der Onboard-Technologie ist ein Avatar, der den Fahrer über kurze Nachrichten durch die Menüs führt. Die virtuelle Figur ist individuell konfigurierbar und lässt sich im Internet herunterladen. Der persönliche Avatar informiert über die Verkehrsbedingungen, die Fahrtstrecke, die verbleibende Reichweite und die nächstgelegene Ladestation. In der nachfolgenden Bildergalerie können Sie die zukünftigen Elektroautos aus dem Hause Renault im Detail betrachten:

Da das Werk Flins, in dem die Modelle Clio und Clio Campus gebaut werden, auf die Fertigung von Kompaktmodellen spezialisiert ist und in der Nähe der europäischen Absatzmärkte ist, hat sich die Führung des französischen OEMs dazu entschlossen, das Elektro-Kompaktmodell dort zu fertigen. In Flins soll zudem eine Fertigungslinie für die Batterien und deren Recycling entstehen. Renault selbst rechnet damit, dass zwei Drittel der Verkäufe von Elektroautos auf das neue Kompaktmodell entfallen.


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