Wie der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) berichtet, will der französische Staat in den nächsten Tagen 50.000 Elektroautos für öffentliche Dienstellen und Betriebe kaufen. In den nächsten fünf Jahren soll die Zahl auf 100.000 Fahrzeuge anwachsen.
Der französische Staat hat sich zum Ziel gesetzt eine Vorreiterrolle bei der Umrüstung des öffentlichen Fuhrparks auf elektrisch betriebene Fahrzeuge zu spielen. Hierfür gab der französische Industrieminister Christian Estrosi kürzlich bekannt, dass der Staat in den kommenden fünf Jahren 100.000 Elektrofahrzeuge bestellen werde, um damit öffentliche Dienststellen und Betriebe im staatlichen Besitz, wie Post, Bahn oder Energieversorger, auszurüsten. Eine offizielle Ausschreibung für den Kauf von 50 000 Fahrzeugen soll nach Informationen des ARCD bereits in den nächsten Tagen erfolgen.
Mit diesem Zug geht Frankreich weit über die von der EU geforderte Berücksichtigung von Umweltkriterien bei der Beschaffung von Fahrzeugen für den öffentlichen Dienst hinaus. Die im April 2009 angenommene EU-Richtlinie 2009/33/EG hält die öffentlichen Stellen der Mitgliedsstaaten nur dazu an, bei den Kaufentscheidungen die Energie- und Umweltbilanz über die gesamte Nutzungsdauer der Fahrzeuge zu berücksichtigen.
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der französische Staat mit dem Erwerb der Elektrofahrzeuge nicht nur zum Umweltschutz beitragen, sondern zugleich auch der eigenen Automobilindustrie unter die Arme greifen und das Anlaufen einer rentablen Serienproduktion ermöglichen will. Darüber hinausgehend hat Staatspräsident Nicolas Sarkozy einen »Superbonus« von 5000 Euro beim Privatkauf von Elektrofahrzeugen angekündigt.