Elektronische Helfer im Lkw retten Leben

20. Juli 2009, 13:26 Uhr | Björn Graunitz, Elektronik automotive
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Abstandsregelung und Abstandswarner:

Abstandsregelung und Abstandswarner: Um bei gleichmäßigem Autobahntempo den richtigen Sicherheitsabstand zu gewährleisten, bieten die Lkw-Hersteller unterschiedliche Systeme an. So überwacht beim Abstandswarner eine Kamera in der Windschutzscheibe den Abstand zum Vordermann. Verringert sich der Abstand unter den vom Fahrer eingestellten Wert, ertönt ein Signal, so dass der Fahrer reagieren kann. Bei langsamer Fahrt kann dieses System auch eine drohende Kollision erkennen und den Fahrer rechtzeitig warnen.

Der elektronische Abstandsregler, auch Abstandsregeltempomat oder Adaptive Cruise Control (ACC) genannt, verwendet einen Radarsensor, der in der Lkw-Front eingebaut wird. Dieses System greift bis zu einem gewissen Grad in die Regelelektronik des Lkw ein. Mit dem Setzen des Tempomats kann der Fahrer so sicherstellen, dass er stets den richtigen Sicherheitsabstand zum Vordermann wahrt. Die Elektronik regelt den Abstand und beschleunigt das Fahrzeug oder bremst es mittels Motorbremse und Retarder ab. Verringert sich der Abstand jedoch zu schnell, warnt ein lautes Signal den Fahrer und dieser kann rechtzeitig abbremsen. Auf diese Weise entlastet die Elektronik den Fahrer, überlässt ihm aber weiterhin die Kontrolle über das Fahrzeug.

Spurassistent: Um unbeabsichtigten Spurwechseln vorzubeugen, haben die Lkw-Hersteller ein Assistenzsystem entwickelt, das den Fahrer durch ein lautes Tonsignal warnt, wenn das Fahrzeug die Fahrspur seitlich zu verlassen droht. Bei dieser Art von System überwacht eine Kamera in der Windschutzscheibe während der Fahrt die weißen Fahrbahnmarkierungen, wertet diese Bilder aus und erkennt, wann der Lkw links oder rechts von der Fahrspur abweicht und schlägt rechtzeitig Alarm. Will der Fahrer jedoch abbiegen oder absichtlich die Fahrspur wechseln und schaltet dazu den Blinker ein, bleibt der elektronische Spurassistent stumm.

Toter-Winkel-Assistent: Durch die Größe eines Lkw bedingt, kann der Lkw-Fahrer den Bereich rechts neben und unmittelbar vor dem Fahrerhaus nur schwer einsehen. Zwar minimieren immer mehr und immer aufwändigere Spiegel das Unfallrisiko, aber auch hier haben die Lkw-Hersteller inzwischen elektronische Lösungen entwickelt. Zur Anwendung kommen hier beispielsweise Weitwinkelkameras, die den kritischen Bereich des Toten Winkels überwachen. Der Fahrer kann das Kamerabild bei Bedarf auf dem Navigations-Bildschirm oder einem separaten Bildschirm einblenden. Eine automatische Überwachung des Toten Winkels mit Warnfunktion wiederum bietet ein Sensorsystem, dass mittels Radar eventuelle Hindernisse im Toten Winkel erkennt und den Fahrer mit einem Signal warnt - ähnlich wie bei einem Pkw-Parkassistenten.


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