Die Zahl der Verkehrstoten innerhalb der EU ging zwar von insgesamt 54.000 im Jahr 2001 durch Maßnahmen der Europäischen Charta der Europäischen Kommission auf über 31.000 im Jahr 2010 zurück, jedoch blieb die Zahl von 5000 Verkehrstoten bei den Motorradfahrern konstant. Motorradfahrer sind häufig allein unterwegs und bleiben mit schwersten Verletzungen unentdeckt am Straßenrand zurück. Dipl. Ing. Florian Schueler, Institut für Rechtsmedizin im Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Bereich Verkehrssicherheitsforschung fasst während der Veranstaltung im Telekom Forum Bonn die Forschungsergebnisse zusammen: "Nach über 30-jähriger Erfahrung auf dem Feld der Unfallforschung, kann ich sagen, dass das eCall-System für Motorradfahrer entscheidend zur Beschleunigung der Rettungskette beiträgt. Es hilft, die Folgenschwere der Verletzungen bei Motorradunfällen zu mindern oder einen tödlichen Ausgang zu vermeiden. Motorradschutzhelme erhalten hierdurch neben den Grundfunktionen “Unfallprävention“ und “Verletzungsschutz“ eine dritte Grundfunktion “Rettungssicherheit“.
Mancher unterstellt Motorradfahrern eine laxe Einstellung zum Thema Sicherheit, die Allensbach Studie „Motorradfahren in Deutschland 2011“ zeigt ein anderes Bild: 38 Prozent der Motorradfahrer haben Interesse an einem automatischen Notrufsystem, das ist Platz 1 der gewünschten Innovationen. Verkehrsteilnehmer machen Fehler - diese kann man nicht gänzlich verhindern, deren Folgen aber mildern. Bei einem Unfall ist vor allem schnelle Hilfe nötig.