Delphis Neustart

7. Oktober 2009, 14:13 Uhr | Björn Graunitz, Elektronik automotive

Wie Delphi Holdings LLP heute mitteilte, hat sie fast das gesamte weltweite Kerngeschäft der Delphi Corporation übernommen. Dadurch hat das »neue Delphi-Unternehmen« nach vier Jahren das Insolvenzverfahren verlassen, allerdings als kleineres Unternehmen wie zuvor.

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Die Hauptgläuber von Delphi, Elliott Management und Silver Point Capital, haben die Übernahme geführt und den Großteil des Geschäfts innerhalb der neuen Delphi Holdings LLP übernommen. Mehrere Werke und die Lenksysteme-Produktion übernimmt der frühere Mutterkonzern General Motors (GM). Allerdings bleibt Delphis Produktportfolio mit Schwerpunkt auf Kfz-Elektronik- und Sicherheitssysteme, Antriebsstrang, Thermische Systeme, Kfz-Elektrik und komplette Bordnetze sowie Service, Produkte und Werkstattausstattung für den Teile und Zubehörmarkt, zum Großteil erhalten.

»Als Hauptinvestoren der neuen Delphi sind wir davon überzeugt, dass diese Transaktion eine solide finanzielle Basis für Wachstum und Erfolg des Unternehmens bildet«, betonten Vertreter von Elliot und Silver Point. »Der Wettbewerbsdruck wird nicht nachlassen, aber die Restrukturierung, die wir bereits hinter uns gebracht haben, verschafft uns einen Wettbewerbsvorteil, den wir auch nutzen werden«, ergänzte Rodney O’Neal Präsident und CEO von Delphi. »Delphi ist agiler, flinker und robuster geworden. Allerdings sind wir uns der Opfer bewusst, die manche Interessengruppen im Zuge der Restrukturierung bringen mussten«.

»Durch die Restrukturierung wird Delphi über genügend bilanzielles Eigenkapital verfügen, um sowohl in Technologie investieren und die geplanten Restrukturierungskosten für den globalen Abbau von Überkapazitäten auffangen zu können«, so O’Neal weiter. „Für das Jahr 2010 planen wir etwa elf Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung zu investieren. Das erlaubt uns, uns weiter auf Technologien, Produkte und Dienstleistungen für noch sichere und umweltfreundlichere Fahrzeuge zu konzentrieren.« Wie es aus der US-Zentrale von Delphi zu vernehmen war, wird das derzeitige Management weiter die Aktivitäten des Unternehmens weltweit steuern und Rodney O’Neal Präsident und CEO des Unternehmens bleiben. Allerdings stehen für den Abschluss der Transaktionen in Russland und Südamerika noch die endgültige Zustimmungen der zuständigen Aufsichtsbehörden aus.

Delphi ist zwar im Jahr 1999 vom GM-Konzern abgespalten worden, trotzdem blieb General Motors der wichtigste Kunde. Die Automobilkrise in den USA – die besonders GM hart getroffen hat – hinterließ folglich auch ihre Spuren bei Delphi. Im Oktober 2005 musste der Zulieferer Insolvenz mit Gläubigerschutz anmelden.


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